Gelesen 2020,  5 Sterne,  Rezensionen

[Rezension] Sommerzauber in Paris – Sarah Morgan

Cover, Sommerzauber in Paris, Rezension, Harper Collins, Sarah Morgan

Anzeige

Titel: Sommerzauber in Paris
Reihe: Einzelband
Autorin: Sarah Morgan
Verlag: Harper Collins
Erscheinungsjahr: 2020
Einband: Taschenbuch, ebook
Seitenanzahl: 412

Meine Wertung: 5 Federn

Klappentext:

Grace kann es nicht fassen, als ihr Ehemann ihren gemeinsamen Jahrestag nicht in Paris feiern, sondern sich stattdessen scheiden lassen will. Doch weil Grace gern alle Fäden in der Hand hält, macht sie den Urlaub prompt alleine. Auch Audrey reist mit einem gebrochenen Herzen in die Stadt der Liebe. Ein Job als Buchhändlerin könnte ihre Rettung sein. Aber ohne Französischkenntnisse? Keine Chance! Bis sie ihre Nachbarin Grace kennenlernt. Zwischen den beiden entsteht eine ungewöhnliche Schicksalsgemeinschaft. Im Lauf eines magischen Sommers lernen sie, die Welt aus den Augen der anderen zu sehen. Nur welche Wendung nimmt ihr Leben, wenn sie einen Blick auf sich selbst wagen?

Rezension:

Mir fällt es ehrlich gesagt schwer, meine Begeisterung für dieses Buch in Worte zu fassen. Die Geschichte um Grace und Audrey hat mich so unglaublich berührt, vielleicht auch, weil ich mich in Grace doch das eine oder andere Mal wiedererkannt habe. Gut, ich bin bei Weitem nicht so strukturiert, wie sie, aber ich konnte nachvollziehen, wie es ihr ging, als David ihr aus heiterem Himmel verkündet hat, dass er die Trennung möchte. Ein absoluter Schuss vor den Bug, wenn man denkt, dass man eine glückliche Ehe führt.

Grace und Audrey sind zwei völlig verschiedene Protagonistinnen und doch kämpfen sie beide mit ihren Problemen, die so unterschiedlich, wie die beiden Figuren sind. Grace muss sich mit über 40 Jahren anfangen frei zu strampeln. Nicht immer alles durchorganisieren zu wollen, nicht immer alles im Griff haben, und vor allem, endlich auf eigenen Beinen stehen. Audrey, gerade mal dem Teenageralter entwachsen, hingegen musste schon früh lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Sie braucht Vertrauen, sie muss lernen, an sich selbst zu glauben und vor allem ihr Leben zu leben.

Grace und Audrey lernen sich eher zufällig in Paris kennen und sind füreinander Gold wert. Anders kann man es nicht sagen. Sarah Morgan hat großartig herausgearbeitet, wie sich die beiden gegenseitig unterstützen, gegenseitig in ihrer Einzigartigkeit fördern, aber auch fordern. Ich kann bei diesem Buch tatsächlich gar nicht sagen, wer von beiden die größere Entwicklung durchmacht. Ich denke, dass beide Figuren auf ihre Art eine große Reise zu sich selbst machen. Beide kämpfen mit sich, der Welt und dem Leben und beide schaffen es, am Ende dort anzukommen, wo sie hin wollen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Grace und Audrey erzählt, so kommen wir beiden Protagonistinnen sehr nahe. Ich mochte beide Perspektiven total gerne, weil einfach beide Protagonistinnen so unglaublich sympathisch und interessant sind. Zum Ende hin kommt auch noch Mimi, Graces Oma zu Wort, was nicht zwingend notwendig gewesen wäre, aber die Geschichte rund macht.

Nicht gefallen hat mir Mimis Art, sich in Graces Leben einzumischen. Ich war so unglaublich wütend auf sie und hätte mir ehrlich gesagt für Grace auch ein anderes Ende gewünscht. Ich kann euch hier nicht verraten, wie die Geschichte sich entwickelt und was Mimi tut, denn das wäre ein zu großer Spoiler. Aber wenn ihr es lest, dann werdet ihr mich vielleicht verstehen. Ich kann mir aber durchaus auch vorstellen, dass der eine oder andere gut findet, was Mimi tut.

Der Schreibstil von Sarah Morgan ist gewohnt flüssig und zieht den Leser vorwärts. Orte werden nicht nur beschrieben, sie werden gemalt. Ich hatte zu keiner Zeit Probleme, Audrey, Grace und die Stadt vor meinem inneren Auge aufleben zu lassen. Bei aller Ernsthaftigkeit des Themas und der Story kommt aber auch der Humor nicht zu kurz. Audrey sorgt mit ihrer etwas unkonventionellen Art immer mal wieder für einen Lacher, nicht nur bei Grace, sondern auch beim Leser.

Sommerzauber in Paris hört sich nach einer lockeren Sommergeschichte an, aber sie ist so viel mehr. Sie punktet mit Protagonistinnen, die ihr Leben endlich in die Hand nehmen, die uns den Spiegel vor Augen halten, dass auch wir unser Leben in die Hand nehmen müssen. Von mir gibt es 5 Federn. Ein etwas ernsterer Roman aus der Feder von Sarah Morgan, der aber durch den Aufenthalt in Paris durchaus auch die Leichtigkeit des Sommers mit sich bringt.

 

Weitere Rezensionen zu Büchern von Sarah Morgan bei mir auf dem Blog:
Morgan, Sarah – Für immer und einen Weihnachtsmorgen (Puffin Island; Band 3)
Morgan, Sarah – Zwischen Vernunft und Sinnlichkeit (Puffin-Island-Reihe; Kurzgeschichte)
Morgan, Sarah – Winterzauber wider Willen (Snow Crystal; Band 1)
Morgan, Sarah – Schlaflos in Manhattan (Manhattan-Reihe; Band 1)
Morgan, Sarah – Mitternacht in Manhattan (Manhattan-Reihe; Kurzgeschichte)
Morgan, Sarah – Ein Sommergarten in Manhatten (Manhattan-Reihe; Band 2)
Morgan, Sarah – Lichterzauber in Manhattan (Manhattan-Reihe; Band 3)
Morgan, Sarah – Verliebt bis über beide Herzen (Manhattan-Reihe; Band 4)
Morgan, Sarah – Verliebt bis in die Fingerspitzen (Manhattan-Reihe; Band 5)
Morgan, Sarah – Wenn zwei sich finden, freut sich das Glück (Kurzgeschichtenband)
Morgan, Sarah – Die Stunde der Inseltöchter
Morgan, Sarah – Die Zeit der Weihnachtsschwestern

Hier nur abonnieren, ohne einen Kommentar zu hinterlassen:
Benachrichtige mich über:
1 Kommentar
Inline Feedbacks
View all comments
30. April 2022 20:23

[…] das Glück (Kurzgeschichtenband) Die Stunde der Inseltöchter Die Zeit der Weihnachtsschwestern Sommerzauber in Paris Eine Weihnachtshochzeit im Schnee Sommerleuchten am See Das Fest der […]