Island 2012

16.06.2012

Am heutigen Morgen ging es gegen 7.30 Uhr los. Nach einem guten Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Hirtshals in Dänemark um die Fähre Norröna der Smyril Line Richtung Färöer Inseln und Island zu besteigen. Das Auto hatten wir zum Großteil schon am Abend vorher beladen und so mussten wir nur noch die letzten Kleinigkeiten verstauen. Wir sind super durchgekommen, haben kaum Pausen gemacht und waren schon gegen 12.30 Uhr an der Fähre. Viel zu früh, denn die Abfahrt war erst gegen 15.30 Uhr vorgesehen und spätester Check-in war um 14.00 Uhr. Außer uns waren aber auch schon viele andere da und der Check-in lief völlig problemlos. Da die Fähre schon am Kai lag und bereits abgeladen wurde konnten wir relativ zeitig auf die Norröna. Gegen 13.30 Uhr wurden die Bordkarten eingesammelt. Thomas fuhr mit dem Auto und ich wurde aufgefordert zu Fuß zu gehen. Das kannten wir von unserer Fahrt nach Schweden nicht, war hier aber jedes Mal üblich, dass nur der Fahrer mit dem Auto an Bord durfte und die restlichen Passagiere laufen mussten. Der Weg war aber nicht besonders weit und so war ich dann auch schon kurze Zeit später an Bord und konnte von oben von Deck aus zuschauen wie Thomas an Bord fuhr. Wir haben dann von Deck aus gemeinsam beim Verladen zugeschaut und gewartet bis die Fähre abgelegt hatte. Da wir morgens früh aufgestanden waren und von der Fahrt doch etwas müde sind wir dann erstmal in unsere Kabine gegangen und haben eine Runde geschlafen.

Gegen 19.00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Buffet. Dies hatten wir sowohl für das Frühstück als auch für das Abendessen mit der Reise gebucht, da man bei Vorausbuchung 10% gegenüber dem Preis an Bord spart. Das Essen war große Klasse, nur die Bedienung leider etwas langsam. Die Getränke, die wir sofort bei Beginn bestellten kamen leider erst als wir schon mit dem Essen fertig waren. Nach noch ein paar Seiten lesen gingen wir relativ früh schlafen.

17.06.2012

Heute haben wir den ganzen Tag auf See verbracht. Im Gegensatz zur Hurtigrute, wo man immer etwas zum schauen hat ist das leider ziemlich langweilig. Nur Wasser um einen herum und das Wetter lud auch nicht dazu ein an Deck zu sitzen. In den Innenbereichen ist die Norrnöa mit gemütlichen Sitzgelegenheiten leider etwas spärlich ausgestattet. Da wir eine Außenkabine haben haben wir fast die gesamte Zeit in unserer Kabine mit Lesen verbracht. Gegen 19.30 Uhr mussten wir unsere Kabine schon räumen, so dass wir uns bis zum Anlegen um 21.30 Uhr noch ein bisschen in der Cafeteria die Zeit vertreiben mussten. Pünktlich erreichten wir Torshavn auf den Färöer Inseln. Beim Aussteigen durften alle Passagiere mit aufs Autodeck, so dass wir gemeinsam von der Fähre fahren konnten. Bereits nach 10 Minuten Fahrt erreichten wir unser Hotel und bezogen unser Zimmer von wo wir einen herrlichen Ausblick über Torshavn und den Hafen hatten.

 

18.06.2012 – 19.06.2012

Wir haben nun zwei volle Tage Aufenthalt auf den Färöer Inseln. Am ersten Tag war leider alles in dichten Nebel gehüllt, so dass wir eher weniger gesehen haben, aber der zweite Tag präsentierte sich uns bei strahlendstem Sonnenschein. Beide Tage haben wir ausgiebig für Besichtigungen und zum cachen genutzt. Wir sind kreuz und quer über die Insel gefahren und haben vor allem vom Sonfelli aus die wunderbare Aussicht über die Landschaft genossen. Interessant war, zu sehen, dass selbst ich, eigentlich ja ein „Früh-zu-Bett-Geher“ lange auf war, dadurch, dass es Nachts nicht dunkel wurde. Man merkte zum Teil gar nicht, wie es später und später wurde.

20.06.2012
Heute nutzten wir das herrliche Wetter nochmal zum cachen. Wir haben heute zwei Caches gemacht, bei denen man einen etwas weiteren Fußweg zurücklegen musste außerhalb von Torshavn. Beide Wege boten uns nochmal wunderschöne Ausblicke über die Inseln.

Um ca. halb Zwölf machten wir uns auf den Weg in die Stadt, da wir noch etwas essen wollten bevor wir uns wieder zur Fähre begeben um nach Island weiterzufahren. Die „hvonn brasserie“ am Hafen, eine Pizzeria, können wir empfehlen. Gegen 13 Uhr stellen wir uns am Fähranleger an und nach uns nach sahen wir auch viele andere Fahrzeuge von der Fähre wieder. Mir (Yvonne) hatten es vor allem die Landrover und Expeditionsfahrzeuge angetan. Ich fürchte nur, dass wir uns solch ein Gefährt nicht leisten können und es sich wohl auch nicht lohnt, wenn man damit nicht durch die Weltgeschichte gondelt. Aber träumen darf man ja mal 😉 Besonders aufgefallen ist uns ein roter Wagen, der „auf-achse.tv“ an seinem Fahrzeug stehen hatte. Wir werden diese Seite in der nächster Zeit mal verfolgen. Schaut mal vorbei, was die beiden schon erlebt haben ist super interessant. Da wir am nächsten Morgen schon um 5.30 Uhr aufstehen mussten machten wir uns heute früh auf den Weg ins Bett.

21.06.2012

Isländischer Boden!!! Wir sind da, endlich! Nachdem wir um halb Sechs aufgestanden waren und um Sechs beim Frühstück saßen sahen wir gegen halb Sieben endlich Land. ISLAND! Es dauerte noch eine gute Stunde bis wir anlegten. Halb Neun Fährzeit, also halb Acht isländischer Zeit legten wir am Kai an. Runter von der Fähre ging es gut und schnell. Der isländische Zoll hielt uns nur kurz an um eine Zollmarke ans Auto zu kleben und zu fragen, ob wie Angelausrüstung dabei haben. Hatten wir nicht, also ging es weiter. Auch bei der nächsten Station des Zoll wurden wir durchgewunken und wir hatten die ersten Straßenkilometer in Island vor uns. Heute sollte uns laut Plan unsere Etappe bis nach Kirkjubærklaustur führen. Wir hatten 470 km vor uns und waren an diesem Tag dementsprechend etwas unter Zeitdruck. Island empfing und mit wunderbarem Sonnenschein und gleich den ersten herrlichen Ausblicken. Von Seyðisfjörður über den Pass nach Egilsstaðir lag an den Seiten der Straße noch Schnee. Zusammen mit zugefrorenen Seen sah das wunderschön aus. Den ersten Stop machten wir in Egilsstaðir zum tanken. Da unsere Tankkarte nicht funktionierte, der sehr nette Mitarbeiter bei Shell erklärte Thomas, dass es sich laut Konzernzentrale nicht lohnen würde die isländischen Schell-Tankstellen an das System anzuschließen, mussten wir die gesamte Fahrt über mit Kreditkarte bezahlen. Das stellte aber auch kein großes Problem dar. Mit vollem Tank machten wir uns also auf Island zu erkunden.

Gleich hinter Egilsstaðir wurde mir dann allerdings das erste Mal ganz anders. Als wir auf der Ringstraße über den Öxi fuhren verwandelte sich die vorher asphaltierte Straße in eine Schotterpiste und es ging in Serpentinen bergab – ohne Leitplanke! Ich muss gestehen, auch wenn Thomas super gefahren ist hatte ich richtig Angst. Von Leitplanken halten die Isländer insgesamt nicht viel haben wir später auf unserer Fahrt festgestellt. Wer den Abhang runterfährt ist halt selber Schuld 😉

Den ersten Halt legten wir am Leuchtturm Hvalnes ein, wo wir auch unseren ersten Cache in Island suchten und fanden. Weiter ging es in den kleinen Fischerort Höfn, wo wir uns im Pakkhus am Hafen unser Mittagessen gönnten. Wir haben es nicht bereut. Ich glaube, das war ungelogen der beste „Chicken Salad“ den ich je gegessen habe. Nächster Halt auf unserer Reise war der Gletschersee Jökulsárlón. Das lohnt sich, und wenn wir mehr Zeit gehabt hätten, dann hätten wir auch eine Fahrt auf dem See gemacht, die dort angeboten wird. So begnügten wir uns damit die schwimmenden Eisberge vom Ufer aus zu bestaunen. Unglaublich! Da der Tag einigermaßen lang war und wir durch das frühe Aufstehen und die zum Teil beschwerliche Strecke über den Öxi recht geschafft waren zogen wir den Rest des Weges durch. Einer fuhr und der andere konnte die hier wirklich wunderschöne Landschaft bewundern. Wir fuhren eine ganze Strecke am Vatnajökull entlang und konnten immer wieder Blicke auf diesen riesigen Gletscher werfen.

Unser Fazit dieses Tages ist, dass gerade auf diesem Abschnitt der Strecke noch eine Zwischenübernachtung wünschenswert gewesen wäre. Hier gibt es so viel Schönes zu sehen, an dem wir nun leider nur vorbei gefahren sind, was wir uns gerne näher angeschaut hätten.

22.06.2012

Heute war unser Tagesziel Flúðir in ca. 220 km Entfernung. Der Tag versprach also um Einiges entspannter zu werden. Nach einem guten und reichhaltigen Frühstück machten wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Etappenziel.

Zunächst führte uns unsere Fahrt durch die Lavafelder von Eldhraun. Die „Feuerlava“ ist beim Ausbruch des Laki-Kraters im Jahr 1783 entstanden inzwischen fast komplett mit Polstern aus Moosen bewachsen. Natürlich legten wir auch eine Pause am Laufskálavarða ein und bauten ein Steinmännchen. Der Überlieferung nach stand an der Stelle früher das Grossgut Laufskógar. Die Tradition verlangte, dass jeder der das erste Mal an dieser Stelle vorbei kam hier eine Steinwarte errichtete. Dies sollte eine glückliche Reise sichern. Da wir eine wunderbare Reise mit fast ausschließlich schönem Wetter hatten muss es ja geholfen haben 😉

Weiter brachte uns der Weg nach Vik i Myrdal. Wir unternahmen einen kurzen Spaziergang am schwarzen Strand und schauten dabei gleich noch das für deutsche Seeleute an, welches in Vik im Jahre 2008 enthüllt wurde. Um das Denkmal herum stehen zehn kleinere Basaltsteine, die an die isländischen Seeleute, die versucht hatten die in Seenot geratenen Deutschen zu retten.

Kurz hinter Vik zweigt die 215 in Richtung Meer ab. Hier konnten wir von etwas weiter weg einen Blick auf das Kap Dyrhólaey werfen, welches in der Zeit vom 1.5. bis 25.6. nicht besichtigt werden kann, da aufgrund der brütenden Vögel der Zutritt untersagt ist. Wir hatten aber trotzdem Glück, denn hier sahen wir unsere ersten Papgeientaucher. Süße Tierchen!

Weiter ging es zum, meiner Ansicht nach, schönsten Wasserfall Islands. Dem Skogafoss. Der Skogafoss ist 60 m hoch und 25 m breit und man kann auf einer gut ausgebauten Treppe bis nach oben klettern. Da wir strahlenden Sonnenschein hatten taten wir dies und wurden mit einem schönen doppelten Regenbogen über dem Wasserfall belohnt.

Da wir nach ausreichend Zeit hatten, es wird ja nicht dunkel, beschlossen wir nach dem einchecken im Hotel noch auf den „Golden Cirkel“ zu fahren.

Weiter ging es also zum Gullfoss, der auch sehr beeindruckend ist, aber nicht halb so schön wie der Skogafoss. Hier hatten wir außerdem das erste Mal mit diesen kleinen Fliegen zu kämpfen. Die hier zum Teil echte Plagegeister sind, da sie einfach in Massen auftreten, so dass der Aufenthalt hier wirklich kein Genuss war. Der Gullfoss besteht aus zwei Wasserfällen, von denen der erste 11 m hoch ist und der zweite 21 m.

Vom Gullfoss aus ging es weiter auf der Straße 35 zum Strokkur. Der Strokkur ist einer der aktivsten Geysire in Island. Er spuckt mit schöner Regelmäßigkeit, spätestens ca. alle zehn Minuten eine schöne Wassersäule von 10-20 m in die Höhe. Das Schauspiel ist schon sehr beeindruckend. Zuerst fängt das Wasser langsam an zu brodeln und sich mehr zu bewegen und plötzlich schießt die Fontäne in die Höhe. Nach dem Ausbruch läuft das Wasser erstmal in den Topf zurück, wobei es

sich zum Teil fast ganz zurückzieht, so dass man gar kein Wasser mehr sieht. Dann füllt sich der Topf aber schnell wieder und das Ganze beginnt von Neuem. Nachdem wir hier eine ganze Weile verbracht hatten und sogar das Glück hatten drei Fontänen gleich hintereinander zu sehen machten wir uns weiter auf den Weg zum Keri∂ Krater.

Den Keri∂ Krater kann man zum Einen besteigen, aber es steht auch ganz unten am Kratersee eine Bank. Man darf also auch in den Krater hinabsteigen, was wir natürlich getan haben. War schon ein cooles Gefühl 55m unter dem Kraterrand dicht an einem Kratersee zu sitzen und die Natur zu genießen.

Nach einem langen erlebnisreichen Tag machten wir uns dann auf den Rückweg ins Hotel.

23.06.2012

Heute stand die Fahrt nach Reykjavik an. 140 km waren zu fahren und die Fahrt über den Goldenen Zirkel „mussten“ wir ja nicht mehr machen, da wir das am Tag zuvor schon getan hatten. Es ging also relativ zügig Richtung Reykjavik. Man merkte auf der Fahrt schon auf an der Landschaft, dass wir uns im Gebiet der heißen Quellen befanden. Hier und da sah man einfach mal Rauchsäulen mitten aus der Landschaft aufsteigen.

In Reykjavik angekommen begaben wir uns sofort zum alten Hafen, da wir heute als erstes eine Wahl-Safari machen wollten. Wir hatten uns die Firma „Elding“, eine der ältesten Firmen am Ort ausgesucht und wurden nicht enttäuscht. „Elding“ ist ein Familienunternehmen und setzt sich auch für den Schutz der Wale ein: „Meet mit, don´t eat me!“. Wir haben sehr viel über Wale gelernt, auch wenn ich zugeben muss, dass ich nur die Hälfte verstanden habe, da die Erklärungen auf englisch waren. Zuerst machten wir noch einen Stopp an einer Insel kurz vor Reykjavik, wo zur Zeit die Papageientaucher brüten. Das war super interessant. Die sehen absolut süß aus, wenn sie fliegen. Auf dem Meer haben auf jeden Fall jede Menge Minkwale gesehen. Da „Elding“ die Wale schützt sind wir nicht so sehr dicht heran gefahren (etwa auf 100m), aber es war ein Erlebnis und man konnte die Tiere schon gut sehen. Fotografieren war allerdings etwas schlechter. Die Fahrt dauerte gute 3 Stunden. Danach haben wir uns die Innenstadt von Reykjavik angesehen und etwas gegessen. Bei ca. 20 Grad Sonnenschein haben wir uns dann auch einen ordentlichen Sonnenbrand zugezogen. Wer hätte das erwartet?

Nachdem wir im Hotel eingecheckt hatten machen wir uns auf den Weg noch ein bisschen in Reykjavik zu bummeln und einen Cache bei „The Pearl“ zu suchen. Von dem Gebäude aus hatten wir einen tollen Überblick über die Stadt.

24.06.2012

Heute führte uns der Weg ins nur 80 km entfernte Borganes, so dass wir Zeit hatten einen Abstecher zur Halbinsel Snæfellsnes zu machen. Zuerst sind wir etwas außerhalb von Reykjavik ein kurzes Stück auf den Hausberg Esja gewandert (ca. 20 Minuten einfache Strecke, also nicht bis oben). Von dort hatte man nochmal einen schönen Blick über die Stadt. Weiter ging es an der Ringstraße entlang. Wir haben nicht die mautpflichtige Abkürzung über den Fjord genommen, sondern sind auf der Straße 47 drum herum gefahren. Die Strecke lohnt sich auf alle Fälle, da man mit wunderschönen Ausblicken belohnt wird.

Nächster Halt war am Djúpalónssandur. Hier kann man bis zum Strand wandern und die Steine anschauen, mit denen früher die Seeleute ihre Stärke testen lassen mussten und seine eigene Kraft testen. An diesem Strand liegen auch die Wrackteile des englischen Trawlers „Epine“, der im Jahr 1948 hier gesunken ist. Von 19 Besatzungsmitgliedern konnten damals nur fünf gerettet werden. Man darf den Strand betreten und durch die Wrackteile wandern, die Wrackteile aber nicht in ihrer Position verändern, da es sich um historische Dokumente handelt.

Wir haben dann die Halbinsel umrundet und dabei einen kurzen Stop in Olavsvik eingelegt um uns das Handelsschiff „Schwan“ anzusehen. Das Schiff wurde 1777/1778 in Eckernförde gebaut. Vorbei am Kirkjufoss ging es durch spannende Landschaften aus roter Lava und Lavafeldern, die Thomas immer so liebevoll mit einem benutzten Katzenklo verglich. Ich muss gestehen, dass der Vergleich gar nicht so schlecht war. Ein bisschen sah es so aus…

Wir hatten nun die Halbinsel Snæfellsnes umrundet und wollten noch der Straße 519 bis zum Barnafoss folgen.

Nächster Halt war die Thermalquelle Deildartunguhver. Hier spritzt das Wasser kochend heiß aus

den Felsen, und sogar der Fluss kocht an einigen Stellen. Die Quelle lässt pro Sekunde 180 Liter kochend heißes Wasser hervorsprudeln, welches genutzt wird um die Gewächshäuser der Region zu heizen und die Fernwärmeleitung nach Borganes und Akranes zu versorgen. Das Wasser hat, wenn es in einer der beiden Städte ankommt immer noch um die 70 Grad Celsius.

Wir wanderten ein Stück am Hraunfossar und Barnafoss entlang und machten uns dann auf den Weg zum Gràbrok-Krater. Der Krater ist vor ca. 3000 Jahren durch eine Spalteruption entstanden und man kann einmal oben auf dem Kraterrand um den Krater herumlaufen. Von oben hatte man einen tollen Blick über das Tal.

25.06.2012

Heute lag wieder eine etwas längere Strecke von 320 km bis Akureyri vor uns. Irgendwie muss ich gestehen, dass wir auf diesem Abschnitt der Reise recht wenig gesehen haben. Landschaftlich fanden wir die Strecke eher weniger reizvoll als alles, was wir bislang gesehen haben und auch Sehenswürdigkeiten gab es für uns nicht so viele zu entdecken. Wir sind keine Museumsgänger und alte Höfe, die heute Freilichtmuseen sind sind auch nicht unser Ding. Wir fuhren also recht schnell die Strecke von Borganes bis Akureyri und machten auf der Strecke nur noch einen Cache. Schon gegen 13 Uhr kamen wir in unserem nächsten Hotel an und legten einfach mal einen Tag Pause ein. Wir sind ein bisschen durch die Stadt gewandert, haben in jedem Buchladen der da war ausgiebig halt gemacht und sind ein bisschen durch den Botanischen Garten gelaufen. Recht früh waren wir wieder im Hotel und haben beim lesen die Füße hochgelegt.

26.06.2012

Nach einem letzten Blick von einer etwas höher gelegenen Straße auf den Ort machten wir uns auf die gerade mal 100 km lange Reise zum Myvatn-See. Unser Hotel lag heute in Skutustadir. Erster Halt war der Godafoss. Auch ein wirklich schöner Wasserfall zu dem sich der Abstecher auf jeden Fall lohnt. Er beeindruckt weniger durch seine Höhe, als durch seine Breite. Hier machten wir uns gleich noch auf die Suche nach einem Cache, den wir auch schnell fanden.

Mit dem Uhrzeigersinn umrundeten wir nun den Myvatn. Zunächst ging es ins Solfatarengebiet. Das Solfatarengebiet Namaskard ist das bekannteste dieser Art in Island. Spannend und eklig zugleich. Schon wenn man auf den Parkplatz zu fährt kann man den Geruch nach Schwefeldioxid und faulen Eiern wahrnehmen und es wird nicht besser. Im Gebiet angekommen stinkt es bestialisch. Aber es ist auch interessant. Man muss auf den abgesperrten Wegen bleiben, denn an den helleren Stellen kann es sonst auch durchaus mal sein, dass die Erde wegbricht und in einem 100 Grad heißen Schlammpott zu landen ist wohl nicht so erstrebenswert. Die Schlammpötte sind eigentlich sehr nett anzusehen. Eine graue Masse blubbert in seinem Topf vor sich hin. Man hört überall wie der Dampf aus der Erde schießt und wenn man die Erde berührt, kann man die Hitze die sich darunter befindet fühlen. Alles in allem ein spannendes Gebiet in dem man sich aber leider nicht sehr lange aufhalten kann. Weiter ging es also schnell zum Vulkan Krafla. Der Krafla gehört zur aktiven Vulkanzone Islands und sein

nächster Ausbruch ist längst überfällig. Ein bisschen hat man schon ein mulmiges Gefühl wenn man in das Gebiet fährt und sogar vor hat den Krafla zu besteigen. Andererseits ist ein Warnsystem installiert und die Wissenschaftler hoffen, dass sie den nächsten Ausbruch des Krafla rechtzeitig voraussagen können um die Bevölkerung zu warnen. Wir sind also ganz mutig am Kraftwerk vorbei zum Parkplatz am Fuße des Kraters gefahren. Die Wanderung durch den Vulkan-Krater war wunderbar. Der Stora Viti, wie ihn die Isländer nennen, ist ein 33m tiefer und 320m im Durchmesser messender Krater, der bei einem Vulkanausbruch 1724 entstanden ist. Die Wanderung durch den Krater präsentiert alles, was man sich wünschen kann. Einen wunderschönen blau-gründen Kratersee, rotbraune Lavastücke, auch hier einen kleinen blubbernden Schlammpott und an allen Ecken gelbe, grüne oder orange Ablagerungen von Salzen, Silikaten und Eisenoxiden. Im kleineren der beiden Kraterseen lag sogar noch Schnee. Irre, wenn man bedenkt, dass der Vulkan heiße Magma ausspucken könnte und es nur wenige Meter weiter in einem Schlammpott 100 Grad heiß blubbert und dann liegt da Schnee. Passt so gar nicht zusammen. Es hat sich auf alle Fälle gelohnt herzukommen!

Weiter ging es zu einer gut einstündigen Wanderung (2,7 km) durch das Gebiet Dimmuborgir. Das Gebiet ist vor ungefähr 2300 Jahren entstanden. Durch das Zusammenkommen von Lava und Wasser entstanden hier auf einer Fläche von ca. 1 Quadratkilometer hohe Gebilde aus Lava.

Letzte Station auf unserer heutigen Tour war eine Wanderung durch das Gebiet der Pseudokrater am Myvatn-See. Pseudo-Krater sehen aus wie richtige Krater, sind aber durch erkaltende fließende Lava entstanden und haben somit keine Schlote.

Nicht so gut ist in diesem Gebiet das Wasser. Überall anderes konnte man das Wasser aus dem Wasserhahn super trinken. Es schmeckt hervorragend. Hier schmeckt das Wasser leider nach faulen Eiern und das schlimmste war, dass auch die gekochten Eier beim Frühstücksbuffet nach faulen Eiern schmeckten. Wie sagte Thomas nach dem Duschen so schön? „Ich rieche wie ein Jungvulkan. Ich bin aber bestimmt der schönste Jungvulkan der Welt!“

27.06.2012

Heute sollte uns unser Weg über 170 km nach Egilsstadir führen. Zunächst machten wir einen kurzen Abstecher zum Dettifoss. Leider nahmen wir nicht die F862, die heute asphaltiert ist, sondern über die 864, die geschottert ist und die echt viel Zeit in Anspruch nahm. Unser Tipp also, falls mal jemand dort Urlaub macht. Auch wenn es eine „F“-Straße ist. Die F862 ist die bessere Route zum Dettifoss. Dadurch, dass wir fast eine ¾ Stunde zum Wasserfall brauchten kamen wir dann etwas später als geplant bei Sonja an. Sorry nochmal dafür! Dafür wurden wir aber sehr nett empfangen! Als wir nach einer spannenden Fahrt über mal wieder eine Schotterstraße ohne Leitplanke in Eiriksstadir ankamen saßen Sonja und die Kinder schon draußen und warteten auf uns. Wir lernten ein sehr süßes Lamm kennen, das sich gleich von mir streicheln lies. Ich war natürlich sofort verliebt und hätte es am liebsten mitgenommen. Dann gab es Nudeln mit Blognesesauce und wir tauschten erstmal alle Neuigkeiten aus. Wir konnten unsere Fragen loswerden, z. B. wie man die Schafe alle wiederfindet, die in Island ja relativ frei herumlaufen und Sonja erfuhr die neuesten Neuigkeiten aus dem Rathaus. Wir haben uns beide super wohl gefühlt und sagen ein dickes DANKE an Sonja für die mehr als herzliche Aufnahme. Viel zu schnell war dann die Zeit gekommen uns auf den Weg zu machen. Zum Einen hatten wir noch eine gute Stunde Fahrt vor uns und mussten Abends ja auch noch die Koffer für die Fähre umpacken und zum anderen hatte Sonja uns den Tipp gegeben uns noch den Fardagarfoss anzusehen. Ein Geheimtipp der sich gelohnt hat. Wir wären da niemals raufgeklettert, wenn wir nicht gewusst hätten, dass es ersten erlaubt und zweitens sicher ist. Der Fardangerfoss beherbergt hinter sich eine Höhle in die man hinein klettern kann. Man muss sich von oben an einer Kette nach unten hangeln und wird dafür aber mit einem echten Abenteuer belohnt. Ist schon ein irres Gefühl hinter einem Wasserfall zu stehen.

Glücklich über den schönen Tag, aber auch sehr müde machten wir uns auf den Weg ins Hotel. Nachdem wir die Koffer umgepackt hatten, wir wollten wieder nur einen Koffer mit auf die Fähre nehmen ging dann unser letzter Tag auf Island auch schon zu ende.

28.06.2012 – 30.06.2012

Da wir um 7 Uhr an der Fähre sein mussten gingen wir um 6 Uhr zum Frühstück. Im Icelandair Hotel in Egilsstadir haben wir definitiv das beste Frühstück bekommen. Ein sehr reichhaltiges Frühstücksbuffet mit vielen verschiedenen Obstsorten. Klasse! Wir waren pünktlich an der Fähre, mit dem Check-in klappte auch alles wunderbar. Hier war der Weg für uns Fußgänger allerdings ganz gut weit. Wer nicht mehr so gut zu Fuß ist sollte sich rechtzeitig auf den Weg machen.

Die Fährüberfahrt verlief nicht ganz ohne Probleme. Bereits am Mittag des 28.6. kam die Durchsage, dass wir aufgrund schlechten Wetters nicht in Torshavn sondern in einem Hafen etwas weiter in einem Fjord anlegen würden. Da war die See noch glatt. Das sollte sich dann aber bald ändern. Laut Aussage des Kapitäns hatten wir 13m hohe Wellen. Ich weiß nicht, ob das vie ist, aber für uns reichte es, dass wir den 29.6. komplett in unserer Koje verbracht und gelitten haben. Furchtbarer Tag, der definitiv abgehakt wird.

Am 30.6. kamen wir dann mit 2 Stunden Verspätung in Hirtshals an. Bis wir von Bord waren war es dann auch schon 16 Uhr, so dass wir erst gegen 21.30 Uhr zuhause eintrudelten.

Alles in allem war es ein total schöner Urlaub mit vielen neuen Eindrücken. Island ist definitiv eine Reise wert!

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