Gelesen 2019,  2 Sterne,  Rezensionen

[Rezension] Schlechte Gesellschaft – K. A. Mitchell

K. A. Mitchell, Dreamspinner Press, Rezension, Cover

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Titel: Schlechte Gesellschaft
Reihe: Baltimore Bad Boys; Band 1
Autorin: K. A. Mitchell
Verlag: Dreamspinner Press
Erscheinungsjahr: 2019 (ET: 24.09.)
Einband: ebook, Paperback
Seitenanzahl: 198

Meine Wertung: 2 Federn

Klappentext:

Rache ist süß. Aber es gibt einige Dinge, die sind noch süßer.

„Ich brauche einen Freund. Freund wie in Geliebter.“

Diese Worte von seinem so nicht-schwulen, ehemaligen besten Freund zu hören, löst in Nate nicht gerade ein Gefühl von Verständnis und Hilfsbereitschaft aus. Kellan Brooks‘ Vater hat in seinem Streben nach Geld und Macht nicht nur Nates Familie zerstört, Kellan hat ihm in der Oberschule auch das Herz gebrochen. Nate hatte gedacht, seinem Freund vertrauen zu können, als er ihm gestand, schwul zu sein. Das stellte sich als falsch heraus und Nate war zum Gespött der Schule geworden. Kellan musste also schon sehr verzweifelt sein, wenn er jetzt ausgerechnet Nate um Hilfe bat.

Kellan hat genug davon, sich von seinem Vater das Leben vorschreiben zu lassen. Er will ihm endlich heimzahlen, dass er seinetwegen auf dem Trockenen sitzt. Und wie kann man diesen scheinheiligen Idioten mehr auf die Palme bringen, als sich als schwul zu outen? Besonders mit dem Sohn des Mannes, den sein Vater mit seiner Machtgier zerstört hat. Kellan kann allerdings auch verstehen, dass Nate mit ihm nichts mehr zu tun haben will. Er muss also einen Weg finden, um Nate zum Mitspielen zu bringen. Noch schwerer fällt es ihm allerdings, sich selbst davon zu überzeugen, dass die Anziehung zwischen ihnen beiden nur gespielt ist …

Rezension:

Irgendwie hatte ich mir deutlich mehr von dieser Geschichte erhofft, als ich am Ende bekommen habe. Die beiden Protagonisten Nate und Kellan tragen beide ihr Päckchen mit sich herum. Wobei man bei Kellan wenigstens noch das Gefühl hat, dass er versucht an sich zu arbeiten und sein Leben zu ändern, hat man bei Nate genau das gegenteilige Gefühl. Er scheint sich mit der Art, wie er sich gibt, sehr wohl zu fühlen.

Kellan fand ich zwischendurch immer wieder ganz liebenswert. Er sucht sich einen Job, der ihn erfüllt und versucht sich Nate zu öffnen, und ihm über Vorkommnisse aus der Vergangenheit die Wahrheit zu sagen. Dabei hatte ich das Gefühl, dass seine Entschuldigung aufrichtig gemeint war.

Nate ist ein ziemlicher Egoist. Er bezieht alles, was um ihn herum passiert auf sich selbst und schafft es nicht, sich in Kellan und dessen Gefühlswelt hinein zu versetzen. Immer wieder wird er von Kellan mit der Nase auf sein Verhalten gestoßen, aber er macht nichtmal den Anscheind, dass er versteht, was gemeint ist. Ich kann total nachvollziehen, dass man sich nicht ändern kann oder will. Jeder von uns ist, wie er ist und das ist gut so. Aber was ich nicht verstehe ist, dass man sich nicht wenigstens selbst reflektiert und versteht, wie man von der Außenwelt wahrgenommen wird.

Leider konnte ich auch nicht so richtig nachvollziehen, was Kellan und Nate aneinander so faszinierend finden. Immer wieder fallen zwischen den beiden harte Worte. Der Sex ist zum Teil wenig liebevoll, sondern scheint mehr dem Druckabbau zu dienen. Trotzdem haben beide immer wieder Verlustängste, was den jeweils Anderen angeht. Vermitteln tun sie sich ihre Zuneigung zueinander gegenseitig aber nicht wirklich. Reden soll ab und an helfen, habe ich mir mal sagen lassen. Ich finde, dass auch Kellan und Nate irgendwann hätten dazu kommen müssen. Auch hier bringt Kellan Ansätze dazu, tiefgründige Gespräche zu führen, die von Nate aber sabotiert werden. Mir hat ein bisschen die Entwicklung in der Beziehung der beiden Protagonisten gefehlt.

Der Schreibstil von K. A. Mitchell war mir persönlich insgesamt zu hart. Für mich hätte das besser zu einem Krimi oder einem ähnlichen Genre gepasst, als zu einem Liebesroman. Sie schafft es nicht, Emotionen bei mir zu wecken.

Zuerst wollte ich dem Buch 3 Federn geben, muss aber gestehen, dass ich beim schreiben der Rezension dann doch bei 2 Federn gelandet bin. Wenn ich mir diese Geschichte Revue passieren lasse, dann punktet sie leider weder mit sympathischen Protagonisten, noch mit einer schönen Liebesgeschichte.

Weitere Rezensionen findet ihr bei:
Laberladen

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6 Comments
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29. September 2019 22:08

Liebe Yvonne,
Du hast ja schon mitbekommen, dass das Buch auch bei mir nicht viel besser weggekommen ist als bei Dir. Am Ende habe ich auf 3 von 5 Sternen aufgerundet, aber auch Deine zwei halte ich für eine gerechte Bewertung.
Ich fand die komplette Erzählung ziemlich oberflächlich und glaube nicht, dass ich in nächster Zeit zu weiteren Büchern der Autorin greifen werde. Da gibt es genug andere auf meinem elektronischen SUB, die mich weit mehr überzeugt haben. Schade.
LG Gabi

Reply to  Yvonne
30. September 2019 13:53

Hallo Yvonne,
K. C. Burn ist mir schon positiv aufgefallen. Ich habe „Küss mich, Bulle“ gelesen und war sehr begeistert davon. Ich warte mal Deine Rezension zu „Feuer an die Lunte“ (was für ein Titel, hi hi) ab, aber so halb bin ich sowieso schon überzeugt, mich mal durch die Bücherliste dieser Autorin zu lesen.
LG Gabi