Rezensionen,  5 Sterne,  Gelesen 2018

[Rezension] All in (1): Tausend Augenblicke – Emma Scott

Emma Scott, Rezension, LYX Verlag, Bastei Lübbe

Anzeige

Titel: Tausend Augenblicke
Reihe: All-in-Duett; Band 1
Autorin: Emma Scott
Verlag: LYX
Erscheinungsjahr: 2018
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 425

Meine Wertung: 5 Federn

Klappentext:

Kaceys Leben als Rockstar ist ein Tanz auf dem Vulkan, den sie nicht überlebt hätte, wäre Jonah Fletcher nicht in ihr Leben getreten. Ihn zu lieben ist ein Sprung ins Ungewisse, der größtes Glück oder größten Schmerz bringen kann. Doch ganz gleich, was kommt, Kacey weiß, dass sie nicht mehr zurück kann – und dass Jonah es wert ist, alles zu riskieren …

Rezension:

„Ich würde mich nicht in Luft auflösen, sondern meine Luft nutzen, um geschmolzenes Glas zu formen. Ich würde meinen Atem in Glas einfangen, und wenn es aushärtete, würde ein Teil von mir für immer darin eingeschlossen sein.“ (S. 126)

Ja, genau so poetisch, wie dieses Zitat sind alle Gedanken Jonahs in diesem Buch. Jonah ist ein unglaublicher junger Mann, der ein klares Ziel vor Augen hat und den nichts auf der Welt davon abbringt, dieses Ziel zu erreichen. Nichts? Vielleicht doch nicht so ganz, denn plötzlich wirbelt Kacey in sein Leben und bringt seinen Zeitplan gehörig durcheinander.

Kacey ist gerade Anfang 20 und hat es im Leben nicht wirklich leicht gehabt. Ich glaube, dass Jonah wirklich ihre Rettung ist. Er gibt ihr so unglaublich viel Lebensweisheit, dass sie ins Umdenken kommt, was ihr gesamtes Leben angeht. Berührend fand ich, dass Kasey keine falschen Versprechungen macht, sondern offen ihre Ängste anspricht. Sie wird über den Lauf der Geschichte tatsächlich erwachsen.

Theo war mir von Anfang an unsympathisch und leider konnte ich das auch bis zum Ende des Buches nicht ganz ablegen. Einerseits kann ich verstehen, dass er Angst hat und die Wahrheit nicht sehen will. Andererseits benimmt er sich Jonah gegenüber unglaublich bevormundend. Da Jonah kein Kind mehr ist, sondern ein junger Mann von 25 Jahren fand ich das einfach übergriffig. Schade, dass Theo das nicht sehen konnte.

Es geht in diesem Buch um das Leben. Es geht darum, Träume zu verwirklichen, Ängste über Bord zu werfen und füreinander da zu sein, auch wenn es schwierig wird. Wie oft erlebt man nämlich genau das, was auch Jonah schmerzlich erleben musste. Es wird schwierig und Menschen, von denen man dachte, dass sie an der Seite bleiben und diese Zeit mit einem durchstehen machen sich aus dem Staub. Jonah hat daraus die Lehre gezogen, niemanden mehr an sich heran zu lassen. Nur seine Familie und ganz enge Freunde, die sich einfach nicht haben abschütteln lassen, können diese Mauer durchbrechen.

Der Schreibstil von Emma Scott ist unglaublich berührend. Haltet lieber die Taschentücher bereit, denn die eine oder andere Träne wird sich ihren Weg suchen. Dabei ist das Buch aber auch unheimlich Mut machend in seiner Gesamtheit. Es zeigt, dass es sich lohnt seinen Träumen zu folgen und für sich einzustehen. Nicht in einem Job stecken zu bleiben, der einem keine Freude bereitet, sondern mutig neue Wege einzuschlagen. Und das Buch macht darauf aufmerksam, Dinge nicht auf die lange Bank zu schieben. Wir alle wissen nicht, wie lange wir haben, um die Dinge, die wir „später noch machen wollen“ wirklich zu tun.

Wir haben vielleicht keine Monate oder Jahre, aber wir haben Augenblicke. Tausende und Abertausende davon. Lass uns jeden Moment leben, ihn nutzen und bis zum Letzten auskosten.“ (S. 268)

Endlich mal wieder ein Buch, das mich so stark berührt hat, dass ich die letzten Seiten nur noch geweint habe. Ich konnte fast nicht mehr lesen. Der letzte Abschnitt ist wirklich extrem in seiner Tiefe und Emotionalität. Für mich der absolut beste und stärkste Liebesroman, den ich seit langer Zeit gelesen habe.

Ich kann nicht anders, als 5 Federn zu vergeben für einen Roman, der sich mit dem Leben und dem Sterben befasst und der trotz des schweren Themas unglaublich viel Mut macht, was vor allem an Jonahs positiver Art liegt.

Weitere Rezensionen findet ihr bei:
Seductive Books

Hier nur abonnieren, ohne einen Kommentar zu hinterlassen:
Benachrichtige mich über:
7 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
13. November 2018 6:27

Hallo Yvonne, da ist sie ja. Schön, dass die das Buch auch so gut gefallen hat. Meine Rezension kommt am Donnerstag. Ich mochte Theo schon, er konnte einfach nicht anders und ich glaube schon, dass er ihn gesehen hat, wie er ist. aber er ist eben ein verschlossener Typ und sah in seinem Bruder ein Vorbild. Hast du schon mal den Klappentext von Band 2 gelesen? Guck in dir mal an 🙂

Sunny
16. November 2018 19:58

Liebe Yvonne,

erst einmal vielen Dank fürs verlinken. 🙂

Eine wirklich schöne Rezension von dir. <3 Ich glaube bei dem Buch weint wirklich jeder, aber das geht ja auch nun wirklich gar nicht anders.

Ich wünsche dir ein wundervolles Wochenende voller Lesestunden. <3

Liebe Grüße

Sunny

24. November 2018 21:30

Hallo,
die eine oder andere Träne? Bei mir war es ein wahrer Sturzbach – eine ganze Stunde lang… was für eine unglaublich berührende Geschichte. Eins meiner Jahreshighlights, wenn nicht sogar DAS Highlight.
Was deine Gedanken zu Theo angeht, kann ich die Kritik verstehen. Allerdings kann ich aber auch ihn verstehen.
Nun bin ich einerseits auf die Fortsetzung gespant, andererseits aber auch total skeptisch, ob das wirklich notwendig ist oder ob nicht am Ende der positive Eindruck zerstört wird…
Viele Grüße
Anja

23. November 2022 8:14

[…] All in: Tausend Augenblicke – Emma Scott – LYX Verlag – 5 Federn […]