• Alltagsworte

    Chief Arvol Looking Horse: Wenn ich besonders wäre oder gerade weil ich es bin…

    Chief Arvol Looking Horse

    Alltagsworte, Kreativ, Wenn ich besonders wäre
    (c) Orangefox (Pixabay)

    Ich möchte euch heute vorstellen, was Jessy (Tintenliebe) aus meinem Motto „Jeder von uns wurde in diese Zeit, an diesen Ort geboren, um die Zukunft der Menschheit mitbestimmen zu können. Glaubst Du wirklich, Du bist für weniger geboren worden? (von: Chief Arvol Looking Horse, Hüter der heiligen weissen Büffelpfeife der 19. Generation)“ gemacht hat.

    Jeder von uns hat seine Schattierungen. Manchmal sind sie ganz fein in Silber eingearbeitet und schimmern im regentanzenden Morgengrauen. Ihre Oberfläche glänzt und bricht sich leicht mit dem traumlosen Leben.

    Manchmal sind sie ganz fein in Schwarz gearbeitet,wie ein Netz spinnen sie sich um unsere Gedanken und kreieren neue Wirklichkeiten. Einzigartig. Sie verzieren die gedachte Welt. Erschaffen neue sich immer weiter spinnende Schattierungen.

    Und du tauchst den Pinsel in sanftes Wasser und malst und malst, Strich für Strich, nimmst Platz für dich ein, Bilder entstehen,Teile von dir, du malst und malst und setzt den Pinsel ab und wieder nieder.

    Und da sind sie wieder die Schattierungen, sie verlaufen wie kleine schillernde Tränen auf der Leinwand, zeichnen dich und mich und zeichnen den Weg nach, der uns bestimmt ist.

    Du bist die Linie. Und ich bin das Chaos, das deine kreuzt – Wohin sie auch führt.

    Somit führen wir gemeinsam und vermischen und verschmieren die zierlichen Dinge und geben ihnen ein Stück Geborgenheit. Wir machen sie zueigen. Wir eignen sie uns zu, setzen Stück für Stück ein Ziel.

    Und ich singe und lache und schreie und zeichne wie wild, halte fest, lasse los, halte fest, lasse los. Bis ich die Grenze mit dem Pinsel ziehe.

    Glaubst du wirklich, du bist für weniger geboren worden?

    Chief Arvol Looking Horse
    (c) Eukalyptus (Pixabay)

    Und? Was sagt ihr? Wunderschön, oder? Ich bin total gerührt und sage ganz lieben Dank an Jessy. Ich freue mich total über diesen Text, den sie extra für mich geschrieben hat.

  • Rezensionen,  2 Sterne,  Gelesen 2017

    [Rezension] Der natürliche Lauf der Dinge – Charlotte Wood

    Arctis Verlag, Rezension, 2 Federn, Charlotte Wood

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    Titel: Der natürliche Lauf der Dinge
    Autorin:
    Charlotte Wood
    Verlag: Arctis
    Erscheinungsjahr: 2017
    Einband: Hardcover mit Schutzumschlag
    Seitenanzahl: 301

    Meine Wertung: 2 Federn

    Klappentext:

    Verla und Yolanda finden sich inmitten in der australischen Halbwüste wieder, gemeinsam mit acht jungen und attraktiven Frauen. Gefangen und beaufsichtigt in einer Baracke. Eine Flucht scheint aussichtlos, das Gelände ist von einem hohen Zaun umgeben. Ihnen werden die Köpfe kahlrasiert und sie müssen kratzige Leinenkittel tragen. Schon bald wird klar, dass sie alle etwas verbindet, doch was? Für welches ‚Verbrechen‘ hält man sie an diesem trostlosen Ort gefangen? Und wer ist dafür verantwortlich? Nach und nach begreifen die zehn Frauen, warum sie verschleppt wurden. Dass sie Teil eines perfiden Plans sind …

    Rezension:

    Puh… ganz schwierig.

    Trotz der schlimmen Dinge, die den Frauen passieren, bleibt der Leser merkwürdig weit auf Distanz. Ich konnte mich nicht wirklich in die Frauen hinein fühlen, fühlte mich eher wie ein unbeteiligter Beobachter. Verla und Yolanda lernen wir etwas näher kennen, da die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der einen und der anderen Frau erzählt wird. Aber der Rest der Frauen blieb mir irgendwie fern. Wir erfahren eher wenig über sie, wenig über ihre Gefühle und wie es ihnen in der Gefangenschaft ergeht. Ich habe leider zu keiner von ihnen eine Beziehung aufbauen können. Der Schreibstil von Charlotte Wood ist für meinen Geschmack zu distanziert. es wirkt auf mich, als würde sie selber nicht so recht in das Innenleben ihrer Protagonisten eintauchen wollen, um sich dem Leid nicht zu nähern.

    Erschreckend fand ich, obwohl ich es auf jeden Fall authentisch finde, wie schnell sich die Frauen mit ihrer neuen Situation abgefunden hatten. Sie ergeben sich völlig kampflos in ihr Schicksal. Ich würde aber meinen, dass sie im Laufe der Zeit, spätestens zu dem Zeitpunkt, als Opfer und Bewacher sich in derselben Situation befinden, doch noch mehr versuchen würden um zu entkommen. Irgendwann muss man doch anfangen, sich mit seiner Situation auseinander zu setzen, versuchen, Lösungen zu finden, um aus ihr auszubrechen, oder nicht? Akzeptiert der Menschen wirklich so schnell und versucht einfach das Beste aus dem Schlimmen zu machen? Das tun sie definitiv, indem sie alle ihre Aufgaben suchen und finden.

    Tja… ich weiß irgendwie gar nicht, wie ich diese Rezension schreiben soll. „Der natürliche Lauf der Dinge“ stand auf der Shortlist des Miles Franklin Litarary Award. Der Miles Franklin Award ist einer der bedeutendsten Auszeichnungen Australiens. Mit diesem Award werden Bücher ausgezeichnet, die das australische Leben porträtieren. Da es wohl nicht an der Tagesordnung ist, dass Menschen, Frauen, in Australien eingesperrt und gequält werden, vermute ich, dass das Buch wegen der in der Geschichte durchscheinenden Gesellschaftskritik auf die Shortlist gekommen ist. Tja… nun weiß ich nicht, ob es im Original eventuell mehr durchkommt, aber selbst wenn ich mir das Buch unter diesem Gesichtspunkt betrachte, dann fand ich die kritischen Ansätze doch sehr verhalten. In der Geschichte wird sich nicht wirklich mit der Vergangenheit der jungen Frauen auseinander gesetzt, der Leser erfährt nicht, wie sie in diese Situation hinein geraten sind, was genau dahinter steckt, wer die Frauen aus welchem Grund entführt hat. Auf mich wirkt das komplette Buch einfach unrund, als würde ein Teil fehlen. Ich liebe ja Bücher, die mich zum Nachdenken anregen, die mir Futter für das Gehirn bieten. Charlotte Wood hat dies mit „Der natürliche Lauf der Dinge“ leider nicht geschafft. Ich weiß nicht, was die zentrale Botschaft dieses Buches sein soll. Es hat sich mir einfach nicht erschlossen.

    Nun war ich zunächst am überlegen, ob ich keine Federn vergebe, weil zumindest ich den Fehler immer zuerst bei mir suche. Bin ich einfach nicht in der Lage, dieses Buch zu verstehen? Das mag durchaus sein, aber dennoch habe ich mich entschieden, Federn zu vergeben, denn das ist es, was ich hier tue. Mich haben weder der Schreibstil gefallen, noch hat mich die Botschaft des Buches erreichen können.

    Es tut mir sehr leid, aber ich kann diesem Buch nur 2 Federn geben und würde, ehrlich gesagt, keine Leseempfehlung aussprechen.

  • Gemeinsam lesen,  Aktionen

    [Aktion] Gemeinsam lesen 9/2017

    gemeinsam lesen

    gemeinsam lesen

    Gemeinsam lesen

    ist eine Aktion von Schlunzen-Bücher, die immer am Dienstag stattfindet. Man stellt sein aktuelles Buch vor, beantwortet immer die gleichen ersten drei Fragen und eine vierte Frage zu unterschiedlichen Themen.
    Hier geht es zum heutigen Sammelbeitrag.

    Martin Krist, Gemeinsam lesen, Edel Elements

    Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?

    Ich habe für „Brandstifter“, den neuen Thriller aus der David Gross Reihe, mein Buch der letzten Woche beiseite gelegt. Bei Brandstifter bin ich jetzt auf S. 230

    Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?

    David fuhr in das Niemandsland zwischen Heinersdorf und Malchow, ein Gewerbegebiet wie jedes andere, mit einem Lidl, zwei Autohäusern, einem Schrotthandel und einer Anlage für Holz- und Baustoffrecycling.

    Was willst du unbedingt aktuell zu deinem Buch loswerden?

    Wie gewohnt, ist dieses Buch von Martin Krist extrem spannend. Es war richtig, Angelfall zur Seite zu legen, bevor ich in eine Leseflaute gerate und lieber ein potentiell tolles Buch zu lesen. Die Geschichte läuft, wie von Martin Krist gewohnt, derzeit noch in mehreren Erzählsträngen, die sicher irgendwann zusammengeführt werden. Die Spannung war von Anfang an sehr hoch. Ich kann es kaum aus der Hand legen.

    Welches Buch eines eher unbekannten Autors/Autorin hat dich zuletzt begeistert?

    Ich hoffe, dass Phoebe es mir nicht übel nimmt, dass ich sie als eher unbekannte Autorin nenne. Aber ihr Buch „Herz über Kopf“, der erste Band der Famous-Reihe (erschienen im Amrun Verlag) hat mich im vergangenen Jahr total begeistert und ist immer das erste Buch, das mir einfällt, wenn die Frage nach tollen Büchern von eher unbekannteren Autoren auftaucht.

    Was lest ihr gerade?

    Kennt ihr bereits ein Buch von Martin Krist oder Phoebe Ann Miller?

  • Rezensionen,  5 Sterne,  Gehört 2017

    [Hörbuch-Rezension] Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele – Suzanne Collins

    Rezension, Suzanne Collins, Mehrteiler, Panem

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    Titel: Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele
    Reihe: Band 1
    Autorin: Suzanne Collins
    Sprecherin: Maria Koschny
    Verlag: Oetinger Audio
    Erscheinungsjahr: 2013
    Einband: Hörbuch
    6 CDs; 381 Minuten

    Meine Wertung: 5 Federn

    Klappentext:

    Als Katniss erfährt, dass ihre kleine Schwester für die Spiele von Panem ausgelost worden ist, meldet sie sich freiwillig – wohl wissend, dass sie damit ihr Todesurteil unterschreibt. Denn es darf nur einer überleben bei diesem grausamen Ritual in der fernen Zukunft Nordamerikas. Noch weiß sie nicht, dass sie Peeta, einem Jungen aus ihrem Distrikt, gegenüber stehen wird. Wird einer den anderen töten, um selbst zu überleben? Da geschieht das Wunder: Peeta scheint ihr Leben retten zu wollen …

    Rezension:

    Ich habe vor einigen Jahren die Bücher gelesen, alle Filme im Kino gesehen und mache mich nun an die Hörbücher. Obwohl ich die Geschichte sehr gut kenne, habe ich auch das Hörbuch mit Spannung verfolgt.

    Sehr angenehm ist, dass Maria Koschny sowohl im Film die Synchronstimme von Jennifer Lawrence, die Katniss spielt, ist, als auch das Hörbuch spricht. Dadurch hatte ich sofort die Filmszenen vor Auge. Da ich finde, dass die Filme zu Die Tribute von Panem großartig umgesetzt sind, machte es mir das hören der Bücher noch leichter.

    Zur Geschichte braucht man wahrscheinlich kaum etwas sagen, denn wer kennt diese Trilogie noch nicht? Wahrscheinlich die wenigsten Leser. Solltest du allerdings zu denen gehören, die die Bücher noch nicht kennen: Greif zu! Die Geschichte ist einerseits sehr spannend geschrieben, regt andererseits aber auch stark zum Nachdenken an. Das Kapitol schickt jedes Jahr zwei Kinder aus jedem Distrikt in die so genannten Hungerspiele, um sich gegenseitig bis zum Tod zu bekämpfen. Moderne Gladiatorenkämpfe, bei denen die Spielmacher auch noch eingreifen, wenn nicht genug Aktion in der Arena entsteht. Die Bewohner der Distrikte, die arm sind, und in vielen Distrikten Hunger leiden, werden gezwungen zuzuschauen. Die Bewohner des Kapitols, die Reichen, denen es gut geht, schauen sich das Spektakel zum Spaß an. Erinnert an die Gladiatorenkämpfe, oder? Genau… aber, gerade vor dem Hintergrund der heutigen TV Shows, bei denen es auch darum geht, Menschen vorzuführen, um den Ekelfaktor, um immer heftigere „Spiele“ um den Zuschauer zu unterhalten, müssen wir da Angst haben, dass wir irgendwann so weit kommen und wieder Menschen gegeneinander in die Arena schicken? Zur Unterhaltung? Wahrscheinlich nicht mehr zu unseren Lebzeiten, aber wenn es so weitergeht, wie es derzeit ist, vielleicht in 100, 200 oder 500 Jahren? Ich weiß es nicht. Ich hoffe nicht, dass es so weit kommt. Ich schließe es aber auch nicht gänzlich aus. Mich zumindest bringt dieses Buch dazu, darüber nachzudenken, was die Reality-TV-Shows mit uns machen.

    Katniss, die Protagonistin des Buches, ist ein junges Mädchen, das sich stellvertretend für ihre Schwester, die für die Hungerspiele ausgelost wurde, in die Arena begibt. Dadurch, dass ihr Vater früh verstorben ist, und sie bereits als Kind die Ernährerin der Familie war, ist Katniss etwas besser vorbereitet, als andere junge Menschen, die in die Arena müssen. Katniss besticht durch eine Mischung aus Naivität, Eigensinn und Schläue. Sie versucht, ihren eigenen Kopf zu bewahren, sich dem Kapitol nicht geschlagen zu geben. Sie erkennt aber auch, wann es an der Zeit ist, das Spiel mit zuspielen. Manchmal recht spät, manchmal nur mit einem großen Schubs ihres Mentors Hamitch, aber man merkt, dass sie Köpfchen hat.

    Peeta, der männliche Protagonist, ist da deutlich schlechter auf die Arena vorbereitet, was Kampfkunst und Überlebenstraining angeht. Aber, er hat eine natürliche Art, die Menschen im Kapitol für sich zu begeistern und die richtigen Dinge zur richtigen Zeit zu sagen und zu tun.

    Auch die Nebenfiguren, Gale, Hamitch, Cinna und andere Menschen aus dem Kapitol, sind wunderbar ausgearbeitet. Man hat sie alle regelrecht vor dem inneren Auge. Dabei wundert man sich immer wieder über die Naivität, die die Menschen des Kapitols prägt. Unglaublich, wie sich erwachsene Menschen so stark darauf freuen können, dass sich Kinder in einer Arena gegenseitig umbringen. Erschreckend! Einzig Cinna, Katniss´ Stylist, scheint einen gesunden Menschenverstand zu haben und schafft es, sie durch die Art und Weise, wie er Katniss einkleidet, ein Stück weit zu unterstützen.

    Die Geschichte entwickelt sich stetig vorwärts. Die Spannung wird die gesamte Zeit über aufrecht erhalten. Einmal angefangen kann man sich der Geschichte nicht entziehen.

    Von mir gibt es für eine spannende, zum Nachdenken anregende, sehr runde Geschichte 5 Federn und eine Lese- oder Hörempfehlung.

    Eine weitere Rezension zum Hörbuch findet ihr bei:
    Buntes Tintenfässchen

  • Samstagsplausch

    [Alltagsworte] Samstagsplausch 8/2017

    Samstagsplausch

    Samstagsplausch

    Gerne nehme ich auch heute wieder bei Andrea und ihrem Blog Karminrot am Kaffeetisch Platz zum

    Samstagsplausch

    Sonntag waren wir zu einem Flohmarkt im Kino in Marne. Das Kino wird aufgelöst. Alles muss raus. Ich habe mir zwei Filmrollen gekauft. Keine Ahnung, was ich damit will, aber ich fand sie Klasse und sie mussten nach dem Motto: „Haben ist besser, als brauchen“ mit. Ich denke, ich werde sie irgendwie als Deko verwenden. Ansonsten haben ich mir noch ein Plakat von „Die Kinder des Monsieur Matthieu“ gekauft (ich liebe diesen Film) und eine alte Kaffeemühle. Eigentlich wollte ich die Kaffeemühle als Deko später für meine Küche haben, aber gerade muss sie sich dann tatsächlich erstmal im Einsatz als Getreidemühle bewähren. Ich habe vor, die nächsten Monate auf Weißmehl und Zucker zu verzichten. Beides kann Migräne auslösen und da ich da ja doch von Zeit zu Zeit mit zusitze, will ich mal versuchen, ob es besser wird, wenn ich meine Ernährung ein bisschen umstelle. Ich bin aber noch ganz am Anfang, von daher kann ich noch nichts sagen. Was ich definitiv sagen kann: meine Mars-Riegel fehlen mir schon jetzt… Das wird das Härteste an der ganzen Sache.

    So, heute nur ein ganz kurzes Pläuschchen, denn ich will nach Heide. Auto waschen lassen, meine Schwester treffen und einkaufen.

    Habt einen wunderbaren Samstag und ein schönes Wochenende!

  • Rezensionen,  5 Sterne,  Gelesen 2017

    [Rezension] Pala – Verlorene Welt – Marcel van Driel

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    Titel: Pala – Verlorene Welt
    Reihe: Band 3
    Autor: Marcel van Driel
    Verlag: Oetinger Taschenbuch
    Erscheinungsjahr: 2016
    Einband: Taschenbuch
    Seitenanzahl: 377

    Meine Wertung: 5 Federn

    Klappentext:

    Wenn ein Spiel Realität wird und die Welt bedroht. Iris darf die Insel Pala zum ersten Mal verlassen und wird von Mr Oz auf eine riskante Mission geschickt. Zusammen mit Alex soll sie Computersysteme hacken. Denn Mr Oz steht kurz vor dem Ziel – schon bald will er die Welt beherrschen. Wird es Iris mit Hilfe ihres Bruders Justus gelingen, ihn zu stoppen? Und auf wessen Seite steht Alex, der Sohn von Mr Oz und der Junge, in den Iris verliebt ist?

    Rezension:

    Wenn ihr diese Bücher lesen wollt, dann kommt ihr nicht drum herum, bei Band 1 anzufangen. Die Bücher bauen aufeinander auf. Wenn ihr die Vorbände nicht gelesen habt, dann lest hier nicht weiter. Es könnte sein, dass ihr gespoilert werdet.

    Mit „Verlorene Welt“ legt Marcel van Driel den dritten Band der Braingame-Trilogie vor. Für mich ist dieser Band bisher der stärkste Band der Reihe, denn die Figuren haben sich unheimlich weiterentwickelt. Den größten Sprung hat wohl Iris gemacht. Von der unsicheren 13jährigen zu einer 14jährigen Kampfmaschine, die vor kaum etwas zurückschreckt um ihr lieb gewordene Menschen zu schützen. Hier geht es vor allem im Yun Yun, zu der sich in Band 2 ein starkes Band entwickelt hat. Der „Unfall“ Yun Yuns im vorhergehenden Band ist es auch, der Iris die Augen dafür geöffnet hat, dass sie anfangen muss, Mr. Oz zu bekämpfen. Dabei schafft Iris es aber, sich trotz allem, was sie tun muss, um Yun Yun zu schützen, ihre Menschlichkeit zu bewahren.

    An Iris sieht man in diesem Band auch sehr schön die Zerrissenheit, in der sie steckt. Sie weiß nicht mehr, wem sie vertrauen kann. Wer will wirklich etwas Gutes für die Welt und wer verfolgt seine eigenen Ziele? Eben so wie Iris ist auch der Leser nicht immer ganz sicher, wem man trauen kann und wem nicht. Iris ist es auch, die wir die meiste Zeit begleiten. Dadurch ist sie dem Leser am nächsten. Aber Marcel van Driel schwenkt auch an den richtigen Stellen zu wichtigen Nebenfiguren, wie Fiber, Dilek oder Justin, damit der Leser jederzeit weiß, was an anderen Stellen der Welt oder auf Pala selbst vorgeht.

    In diesem Band lernen wir deutlich mehr über Mr. Oz, als es in den Vorgängerbänden der Fall war. Wir erfahren etwas über seinen Hintergrund, wie er war, bevor er zu Mr. Oz wurde, wie es überhaupt dazu kam, dass er Mr. Oz wurde und auch einiges darüber, was er plant.

    Die Geschichte liest sich erneut sehr flüssig. Durch den spannenden Schreibstil von Marcel van Driel wird man sofort wieder in die Welt von Pala hinein gezogen und fliegt nur so durch die Seiten. Zu keiner Zeit tauchen im Buch Längen auf, jederzeit entwickelt sich die Handlung vorwärts. Ich bin wirklich süchtig nach dieser Reihe, denn Marcel van Driel schafft es immer wieder, die Spannung noch ein Stück höher zu hängen und den Leser zu überraschen, ohne dass es unglaubwürdig wirkt.

    Das Ende ist schlüssig, aber auch wieder sehr überraschend. Ich bin froh, dass es noch einen vierten band geben wird, denn sonst wäre ich an dieser Stelle wirklich nicht zufrieden gewesen. Seid gespannt!

    Von mir gibt es für den bisher stärksten Band der Reihe 5 Federn.

    Weitere Rezensionen findet ihr bei:
    Bambinis Bücherzauber
    Lesezauber