5 Sterne,  Gelesen 2021,  Rezensionen

[Rezension] Der Weg nach Hause – Sofia Lundberg

Sofia Lundberg, Der Weg nach Hause, Goldmann Verlag, Rezension

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Titel: Der Weg nach Hause
Reihe: Einzelband
Autorin:  Sofia Lundberg
Verlag: Goldmann
Erscheinungsjahr: 2021
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 364

Meine Wertung: 5 Federn

Klappentext:

Es ist Sommer auf Gotland. Viola, die seit jeher auf der Insel lebt, verbringt glückliche Tage umgeben von ihren Töchtern, Enkeln und Urenkeln. Doch ein Anruf aus Paris stellt ihr Leben auf den Kopf. Jahrzehntelang hat sie die Stimme ihrer besten Freundin nicht gehört und jetzt teilt Lilly ihr mit, dass sie sterben wird. Viola steht unter Schock. Denn mit einem Mal sind sie wieder da – die längst verdrängten Erinnerungen an die Vertraute aus Kindertagen. Kurzerhand beschließt Viola nach Paris zu reisen, um Lilly zu suchen. Denn sie weiß, dass sie keinen Frieden finden wird, ehe sie nicht erfährt, warum Lilly damals ohne ein Wort verschwand …

Rezension:

Von Sofia Lundberg habe ich bereits „Das rote Adressbuch“ gehört und war völlig begeistert. Aus diesem Grund habe ich auch zu „Der Weg nach Hause“ gegriffen. Ich kann euch sagen, dass ich absolut nicht enttäuscht wurde.

Sofia Lundberg erzählt hier die Geschichte zweier Mädchen, die zwar in recht unterschiedlichen Verhältnissen aufwachsen, aber sehr gute Freundinnen sind. Viola, Einzelkind, hat alles, was man zum Leben braucht. Ihre Eltern dürften durchaus zur gehobenen Mittelschicht gehören. Lilly wohnt nebenan und wir, gemeinsam mit 4 weiteren Geschwistern von ihrem Vater allein aufgezogen. Walle ist ein unglaublich liebevoller Vater, aber hat es natürlich nicht leicht, die Kinder allein zu ernähren und zu versorgen. So findet Lilly in Violas Mutter und deren Großmutter eine Ersatzfamilie, die sie immer unterstützt.

Die Geschichte wird abwechselnd im Jahr 2019 und in den Jahren Jahr 1949 bis 1968 erzählt, so dass nach und nach ein rundes Bild im Kopf des Lesers entsteht. Beide Geschichten beginnen am 12. August, einem Tag, der eine ganz besondere Bedeutung für die beiden Mädchen und Lillys gesamte Familie hat. Oft ist es bei mir so, dass ich bei Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen die eine Ebene lieber mag, als die andere und teilweise sogar anfange eine Zeitebene nur noch quer zu lesen. Das war hier nicht so. Beide Stränge sind sehr gut erzählt und ergänzen sich hervorragend.

Der Schreibstil von Sofia Lundberg ist unaufgeregt. Genau das liebe ich daran. Sie erzählt mit leisen Worten eine sehr eindrucksvolle Geschichte, die mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen hat. Lillys Schicksal hat mich sehr berührt und ich war zwischendurch richtig böse. Böse auf sie selbst, dass sie Viola nicht genug vertraut, um sich bei ihr Hilfe zu suchen, aber auch auf Alvin, von dem ich von Zeit zu Zeit das Gefühl hatte, dass er Lilly nicht gut tut und sie eher ausnutzt. Andererseits mussten die beiden überleben und dazu braucht es Geld. Vielleicht ist es richtig, dass er sie auf die Bühne treibt? Ich weiß es nicht.

Die gesamte Handlung um Lilly herum ist oft eher gedrückt. Sie muss so unglaublich viele Schicksalsschläge im Leben hinnehmen, dass es schon fast an ein Wunder grenzt, dass sie daran nicht mehr zerbricht, als sie es getan hat. Violas Leben wird nach dem Vorgang von Lilly nicht mehr ganz so stark ausgeführt, aber sie scheint ein recht glückliches Leben geführt zu haben und man merkt dies ganz besonders an ihrer Reise nach Paris im Jahr 2019. Der vertraute Umgang mit ihren Töchtern und ihrer Enkeltochter zeigt dies sehr gut.

Insgesamt hat mich „Der Weg nach Hause“ wirklich bewegt. Eine spannende Geschichte über zwei Frauen, deren Leben aufgrund bestimmter Ereignisse irgendwann auseinander läuft und sich zum Ende hin dann doch wieder trifft. Sie zeigt auf, dass echte Freundschaft auch Jahre der Trennung überdauert. Von mir gibt es 5 Federn.

Eine weitere Rezension habe ich gefunden bei:
Karminrotes Lesezimmer

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4 Comments
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1. Oktober 2021 10:46

[…] Dieses Buch ist es wert gelesen zu werden. Diese Geschichte ist einfach unglaublich mitreißend und macht, das man sich auf der schwedischen Insel einfach glücklich fühlt. Gleichzeitig baut die Autorin einen Spannungsbogen auf, der es unmöglich macht, das Buch aus den Händen zu legen! Es wird auf jeden Fall eines meiner Lieblingsbücher bleiben und steht nun in den Viel zu viele Bücher im September. Eine andere schöne Rezension zu Der Weg nach Hause, habe ich bei Yvonne (Buchbahnhof) gefunden […]

1. Oktober 2021 10:48

Total schöne Rezension! Ich liebe dieses Buch.
Liebe Grüße
Andrea

26. November 2021 7:52

Guten Morgen Yvonne

Deine Besprechung gefällt mir ausnehmend gut.Du drückst genau das aus, was ich beim Lesen empfunden habe. Sofia Lundberg erzählt stets Geschichten, bei denen ich den Wunsch verspüre selbst dabei zu sein. Na und irgendwie war ich das ja auch ein paar hundert Seiten lang.

Vielen Dank für deine Verlinkung. Gerne verlinke ich dich auch bei meiner Rezi.

Liebe Grüße vo der Gisela