[Rezension] Aussicht auf Fichten – Melanie Schubert
Titel: Aussicht auf Fichten
Reihe: Einzelband
Autorin: Melanie Schubert
Verlag: Selfpublishing
Erscheinungsjahr: 2022
Einband: Taschenbuch, ebook
Seitenanzahl: 230
Meine Wertung: 4 Federn
Klappentext:
Ausgerechnet Oberfranken! Statt nach Hamburg, Brüssel oder London wird die erfolgreiche Unternehmensberaterin Maike aus Frankfurt ins bayerisch-tschechische Grenzgebiet geschickt. Dort machen ihr nicht nur die Provinz und die Einheimischen mit ihrer grummeligen Art zu schaffen. Auch Bastian, der Sohn ihres Auftraggebers ist ein typisches, missgelauntes Exemplar eines Oberfranken. Doch je länger sie dort ist, desto mehr entdeckt sie von der Liebenswürdigkeit des Fichtelgebirges, seiner Einwohner – und auch Bastians …
Ein Liebesroman, der in Oberfranken spielt? Das ist nicht so unmöglich, wie es sich im ersten Moment anhört …
Rezension:
Ich muss gestehen, dass ich zu diesem Buch normalerweise eher nicht gegriffen hätte, da mich das Cover nicht so sehr anspricht. Aber ich bin froh, dass ich es dennoch gelesen habe, da ich als Erstes den Klappentext gelesen hatte und dann erst das Cover gesehen habe. Die Geschichte liest sich nämlich wirklich richtig gut.
Der Schreibstil von Melanie Schubert hat mir gut gefallen. Einfach gehalten, aber nicht langweilig, spinnt sie Maikes und Bastis Geschichte Stück für Stück vorwärts. Vor allem auch die Schilderung von Maikes Mitbewohnern war großartig. Wie Tommy und Basti Maikes Ex aus der Wohnung hinausbefördert haben, war einfach großartig. Ich musste ein bisschen lachen, war aber auch gerührt, wie die beiden Männer da zusammengestanden haben.
Basti war ganz schön nervig, fand ich. Erst sehr spät habe ich gemerkt, dass er eigentlich doch ganz nett ist. Zuerst passten er und seine Schwester für mich so gar nicht zusammen. Aber nach und nach merkt man doch, dass er ihr ähnlicher ist, als der Leser zunächst denkt. Resi, Bastis Schwester, ist nämlich eine großartige Frau. Sehr herzlich nimmt sie Maike auf und macht ihr das Leben in Oberfranken ein bisschen leichter.
Insgesamt ist die Geschichte für meinen Geschmack ein bisschen zu vorhersehbar. Schon nach 5 Seiten ist klar, wer hier später mit wem…. Es ist halt doch das typische, „zuerst können sie sich nicht ausstehen und später lieben sie sich-Klischee“, welches hier mal wieder verarbeitet wird. Mir persönlich war das ein bisschen zu früh. Es nahm mir persönlich die Spannung. Trotzdem hat mir die Geschichte insgesamt gefallen, denn Maike ist eine sehr liebenswerte Protagonistin, die mich schnell für sich eingenommen hat. Mich hat vor allem ihre Zielstrebigkeit beeindruckt. Sie hat sich aus eher ärmlichen Verhältnissen nach oben gearbeitet und gibt nicht auf. Auch wenn der Auftrag alles andere als einfach ist, so zieht sie ihre Arbeit mit einem bewundernswerten Durchhaltevermögen durch.
Die Autorin hatte mich ein bisschen vor dem Dialekt gewarnt. Ich bin damit aber sehr gut klargekommen. Es ist nicht zu viel und auch als Norddeutsche versteht man, was gesagt werden soll. Zu viel Dialekt finde ich manchmal schwierig, hier passte es aber vom Umfang und auch von den Situationen her gut in die Geschichte hinein.
Mit gerade mal 230 Seiten liest sich „Aussicht auf Fichten“ wirklich schnell. Gut für einen gemütlichen Abend auf dem Sofa. Ich kann euch Maikes und Bastis Geschichte empfehlen, vor allem, weil sie zeigt, dass man alles erreichen kann, wenn man es nur will, harte Arbeit investiert und die richtigen Leute um sich herum hat. Auch hier zeigt sich nämlich mal wieder, dass wahre Freunde nicht zu verachten sind.
Insgesamt vergebe ich für diesen Liebesroman gerne 4 Federn.
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