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[Rezension] Erschöpft – Anna Katharina Schaffner

Titel: Erschöpft – Belebende Perspektiven für müde Menschen
Reihe: Einzelband
Autorin: Anna Katharina Schaffner
Verlag: dtv
Erscheinungsjahr: 2024
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 240
Meine Wertung: 5 SterneKlappentext:
Wir leben in Zeiten der Erschöpfung – die Work-Life-Balance stimmt nicht mehr, die Weltlage drückt aufs Gemüt. Und doch ist dieser Zustand der Kraftlosigkeit ein zeitloses Phänomen. Anna K. Schaffner führt in kurzen Kapiteln durch die Epochen und zu vielfältigen Heilmitteln und Therapien. Dabei verbindet sie psychologische, philosophische, soziologische und kulturwissenschaftliche Forschungsergebnisse über Stress und Burnout mit Einblicken in die Gedankenwelt ausgebrannter Mönche, matter Melancholiker und chronisch Müder.
Erschöpfung hat immer innere und äußere Ursachen. Um sie zu überwinden, brauchen wir eine Melange aus altem und neuem Wissen, aus verschiedenen mentalen Strategien. Vor allem aber brauchen wir einen Perspektivwechsel.
Rezension:
Die Autorin selbst rät dazu, pro Tag nur einen Text zu lesen und dann erstmal darüber zu reflektieren. Genau dies habe ich getan, deswegen habt das Lesen dieses Buches auch ein bisschen gedauert. Ich fand die Ansätze unglaublich spannend.
Die Autorin zeigt auf, dass es Zustände von Erschöpfung schon immer gegeben hat. Ich persönlich habe beim Lesen dieses Buches aber den Eindruck gewonnen, dass die Art der Erschöpfung nicht immer gleich gewesen ist. Die Ursachen von Erschöpfung sind vielfältig und komplex und genau dies zeigt die Autorin in diesem Buch auch auf.
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[Kurzmeinung] Fire & Frost (2): Vom Feuer geküsst – Elly Blake

Titel: Vom Feuer geküsst
Reihe: Fire & Frost; Band 2
Autorin: Elly Blake
Sprecherin: Ann Vielhaben
Verlag: Silberfisch
Erscheinungsjahr: 2018
Format: Streaming über Storytel
Seitenanzahl: 776 Minuten
Meine Wertung: 3 SterneKlappentext:
Ruby und Arcus haben den Thron des Frostkönigs zerstört, doch bis zum Frieden zwischen Firebloods und Frostbloods ist es noch ein weiter Weg. Denn Ruby ist mit dem dunklen Wesen verbunden, das aus dem Frostthron befreit wurde und nun mordend durchs Königreich zieht. Um es aufzuhalten, muss Ruby an den Hof der Feuerkönigin reisen – an der Seite des charmanten Firebloods Kai. Und schon bald spürt sie, dass sein Feuer ihr auf mehr als eine Weise gefährlich werden könnte.

Die Geschichte an sich plätschert ein bisschen vor sich hin. Irgendwie so ein typischer zweiter Band, der ja oft nur die Verbindung zwischen Band 1 und 3 schafft.
Langsam fängt Ruby an, mir extrem auf die Nerven zu gehen. Sie benimmt sich die gesamte Zeit über, wie eine verwöhnte Göre. Sie macht Alleingänge und denkt überhaupt nicht nach. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin sie eine Entwicklung durchmachen lässt, zumal sie sich den Prüfungen für die Fireblood-Meister stellen muss. Da hätte ich mir ehrlich gesagt auch mehrt gewünscht. Die Prüfungen kamen nicht besonders spannend daher.
Was mir außerdem missfallen hat ist, wie schnell sie sich von Arcus abwendet und Kai zuwendet, obwohl sie immer wieder betont, dass sie mit Arcus zusammen sein will. Ich weiß nicht, wer ihr das abkaufen soll. Ich zumindest tat es nicht.
Die Sprecherin, Ann Vielhaben gefällt mir ganz gut. Sie liest mit viel Elan, ab und an vielleicht schon fast ein bisschen zu viel. Aber insgesamt konnte ich ihr gut zuhören.
Mein Fazit: Kann man ganz gut hören, aber so begeistert, wie von Band 1 war ich bei Weitem nicht.
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[Rezension] Instinct: Der Tod in den Wäldern – David Gray

Titel: Instinct – Der Tod in den Wäldern
Reihe: Einzelband
Autor: David Gray
Verlag: Piper
Erscheinungsjahr: 2024
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 304
Meine Wertung: 5 SterneKlappentext:
Europa in 100 Jahren: Um den Klimawandel aufzuhalten, haben sich die Menschen in hypermoderne Metropolen zurückgezogen und das Land dazwischen zu gigantischen Naturreservaten erklärt. Elena ist Wildhüterin in einer abgelegenen Überwachungsstation mitten in dieser Wildnis. Als sie seltsame Spuren entdeckt, glaubt sie zunächst an Wilderer.
Rezension
Wow, was für ein spannender Thriller. Ich hatte ihn innerhalb von 4 Stunden komplett gelesen, weil ich das Buch nur zum Frühstück kurz aus der Hand gelegt habe. Danach ging es sofort weiter.
Protagonistin ist Elena Mikoyan, eine Offizierin der Feldhüter, die die Wildnisgebiete bewachen und auch erforschen. Die Männer in dieser Geschichte sind unglaublich sexistisch und nach wie vor hat es Elena, als Frau, sehr schwer, sich unter den Männern zu behaupten. Alles in allem gelingt es ihr meistens ganz gut. An der einen oder anderen Stelle hätte ich sie aber schütteln mögen. Sie ist halt, wie viele Frauen in Führungspositionen: Ich setze jetzt meinen Kopf durch. Manchmal kann das Leben kosten, je nachdem, in welchem Beruf man ist. Manchmal muss man einfach anerkennen, dass jemand anders besser geeignet ist, Menschen in Krisensituationen zu führen, als man selbst. Elena auf jeden Fall ist keine geborene Führungspersönlichkeit und lernt leider auch über die Geschichte hin dazu.
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[Rezension] Dein Leuchten in mir – Jessica Koch

Titel: Dein Leuchten in mir
Reihe: Einzelband
Autorin: Jessica Koch
Verlag: Tinte & Feder
Erscheinungsjahr: 2024
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 332
Meine Wertung: 4 SterneKlappentext:
Katharina ist Journalistin bei einer angesehenen Tageszeitung und wohnt mit ihrem Mann Andrew und ihrer Tochter in einem hübschen Haus am Stadtrand. Niemand ahnt, wie aufbrausend, kalt und kontrollierend Andrew hinter verschlossenen Türen ist. Trotzdem tut Katharina alles, um ihre kleine Familie zusammenzuhalten und Mia eine glückliche Kindheit zu bieten.
Als eines Tages Jonas in ihr Leben tritt, ist sie bereits am Ende ihrer Kräfte. Jonas mit seiner ganz eigenen, besonderen Geschichte fühlt ihren Schmerz und berührt ihr Herz wie kein anderer Mann vor ihm. Noch nie hat Katharina sich so verstanden gefühlt, aber sie weiß, dass Andrew sie nicht kampflos aufgeben wird …
Rezension:
„Dein Leuchten in mir“ von Jessica Koch hat mir insgesamt gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist sehr leichtgängig, obwohl sie sich ein doch recht schweres Thema vorgenommen hat.
Katharina ist eine sympathische Protagonistin, die man als Leser schnell ins Herz schließt. Katharinas Handlungsweisen sind gut nachvollziehbar. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die Zweifel darzustellen, die Katharina immer wieder ereilen. Vielleicht hat ihr Mann ja doch an der einen oder anderen Stelle Recht, dass sie diejenige ist, die faul ist, die immer an allem Schuld ist? Erst, als Jonas in ihr Leben tritt und sie damit den Blick von außen auf sich und ihre Ehe erhält, erkennt sie wirklich, dass ihr Ehemann einfach nur unglaublich manipulativ ist.
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[Rezension] Goldene Steine – Cornelia Franz

Titel: Goldene Steine
Reihe: Einzelband
Autorin: Cornelia Franz
Verlag: Carlsen
Erscheinungsjahr: 2024
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 224
Meine Wertung: 5 SterneKlappentext:
Frühjahr 2023: Leon hat beim Herumalbern einem Mann auf der Straße sein Käppi vom Kopf geschnappt, ohne zu begreifen, was er da tut. Als er es später aus Jux aufsetzt, wird er von zwei Unbekannten brutal zusammengeschlagen – aber warum?
Nikolai ahnt, dass der Angriff auf Leon eigentlich ihm galt. Schließlich ist er einer der wenigen Juden in der Gegend hier. Doch wer kennt überhaupt die Herkunft seiner Familie?
Yara wohnt in einem Haus mit Stolpersteinen vor der Tür. Immer wieder kreisen ihre Gedanken um das Mädchen Ella, dem einer der Steine gewidmet ist. Ist das alles inzwischen längst Geschichte?
Als die drei sich kennenlernen, finden sie nicht nur viel über die Hintergründe der Tat heraus, sondern auch über sich selbst – und über den Wert von Freundschaft …Rezension:
Goldene Steine… Stolpersteine finden sich in vielen unserer Städte. Yara wohnt in einem Haus, vor dem diese goldenen Steine zu finden sind. Drei Personen sind hier verewigt. Eine Familie. Über Yara und ihr Interesse für die goldenen Steine wird dem Leser nahe gebracht, was die Stolpersteine sind, wofür sie stehen. Über eine Nachbarin, Frau Winter, erfahren wir nach und nach die Geschichte hinter den Steinen. Wir erfahren, wie die Freundin von Frau Winter, Ella Cohen, mit ihrer Familie abtransportiert wurde, bevor sie in die Schweiz fliehen konnten. Ella ist nur 11 Jahre alt geworden. Yara ist zum Zeitpunkt der Geschichte 13 Jahre alt. Das macht schon nachdenklich. Yara, aber auch den Leser.
Weiterer Protagonist ist Leon. Ein recht einsamer Junge, der im Elternhaus nicht besonders viel Liebe erfährt. Leon tat mir leid. Er ist der Auslöser dieser ganzen Geschichte, da er einem Mann die Kippa klaut. Zum Zeitpunkt des Diebstahls fand er es einfach lustig, er hat keine Ahnung, was eine Kippa ist. Sie ist für ihn in dem Moment halt eine lustig aussehende Kopfbedeckung, die er dann selbst trägt. Ja, und so nimmt dann das Grauen seinen Lauf.
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[Rezension] Der Fall Collini – Ferdinand von Schirach

Titel: Der Fall Collini
Reihe: Einzelband
Autor: Ferdinand von Schirach
Verlag: btb
Erscheinungsjahr: 2017
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 208
Meine Wertung: 5 SterneKlappentext:
Vierunddreißig Jahre hat Fabrizio Collini als Werkzeugmacher bei Mercedes gearbeitet. Unauffällig und unbescholten. Und dann tötet er in einem Berliner Luxushotel einen alten Mann. Grundlos, wie es aussieht. Ein Albtraum für den jungen Anwalt Caspar Leinen, der die Pflichtverteidigung übernimmt: Das Opfer, ein hoch angesehener deutscher Industrieller, ist der Großvater seines besten Freundes. Schlimmer noch, Fabrizio Collini schweigt beharrlich zu seinem Motiv. Leinen beginnt zu recherchieren und stößt auf eine Spur, die ihn mitten hineinführt in ein erschreckendes Kapitel deutscher Justizgeschichte.
Rezension:
„Der Fall Collini“ ist das zweite Buch, dass ich von Ferdinand von Schirach gelesen habe und es wird nicht das letzte Buch gewesen sein. Mir persönlich gefällt der sehr nüchterne Schreibstil. Ferdinand von Schirach hat es nicht nötig, den Fall großartig mit Drama aufzubauschen. Fast schon nüchtern erzählt er vom Leben des Fabrizio Collini.
Von Anfang an hatte ich Sympathie für Collini. Er wirkt nicht, wie man sich einen typischen Mörder vorstellt. Schnell ist klar, dass es einen (guten) Grund dafür geben muss, warum er Hans Meyer getötet hat. Hinzu kommt, wie im Klappentext dargestellt, dass Meyer der Großvater des beten Freundes von Collinis Pflichtverteidiger, Caspar Leinen war. Die Hintergründe der Tat werden erst nach und nach aufgedeckt.