Rezensionen,  4 Sterne,  Gelesen 2017

[Rezension] Unsere verlorenen Herzen – Krystal Sutherland

Rezension, Krystal Sutherland, cbt

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Titel: Unsere verlorenen Herzen
Reihe: Einzelband
Autor: Krystal Sutherland
Verlag: cbt
Erscheinungsjahr: 2017
Einband: Klappbroschur
Seitenanzahl: 384

Meine Wertung: 4 Federn

Klappentext:

Der 17-jährige Henry war noch nie verliebt. Kein Herzklopfen, keine Schlaflosigkeit, keine großen Gefühle. Bis seine neue Mitschülerin Grace vor ihm steht: in schlabbrige Jungsklamotten gehüllt, mit einem kaputten Bein und einer kaputten Seele. Ihre Zerbrechlichkeit macht sie in Henrys Augen nur noch schöner. Aber Grace lässt Henry kaum an sich heran – bis sie ihn eines Tages völlig unvermittelt küsst. Henry wagt es, zu hoffen. Doch irgendein ungreifbares Geheimnis scheint zwischen ihnen zu stehen …

Rezension:

Ich hatte zunächst etwas Schwierigkeiten, mit Henry und Grace warm zu werden. Sie erschienen mir von ihrer Art und ihren Handlungsweisen eher fern und unnahbar. Je länger ich aber las, umso mehr wuchsen sie mir ans Herz. Zwei Teenager, die noch nicht so richtig wissen, wo sie im Leben hingehören und von deinen eine meint, eine Schuld mit sich herumzutragen, die für ihr junges Leben viel zu groß ist.

Grace ist ein Mädchen, das mit großen Schuldgefühlen lebt. Sie lässt zunächst niemanden an sich heran. Sie ist aber irgendwie trotz ihrer Marotten auch eine starke und liebenswerte Protagonistin. Ich fand ihre Handlungsweisen nicht immer nachvollziehbar, aber auch das passte gut zu ihr. Nach und nach erfährt man mehr von ihrer Lebensgeschichte, ihrem Hintergrund und so passt ihr Verhalten dann doch wieder zu ihr.

Henry ist schon eher ein normaler Jugendlicher. Er übernimmt die Schülerzeitung und möchte es selbstverständlich besser machen, als seine Vorgänger. Mit Murray und Lola hat er zwei wunderbare Freunde. Das hat mir sehr gefallen, denn ich habe oft das Gefühl, dass in Jugendbüchern nur die coolen Typen „Freunde“ haben. Henry ist definitiv kein cooler Typ, sondern ein ganz normaler, sympathischer Junge.

Den Schreibstil empfand ich teilweise eher als etwas nüchtern, was aber zu der Geschichte ganz gut passt. Nüchtern heißt hier, dass mich große Gefühle zwar nicht erreicht haben, aber nüchtern heißt absolut nicht oberflächlich, denn das ist dieses Buch definitiv nicht. Es hat eine Tiefe, die man bei Jugendbüchern nur sehr selten findet. Die Autorin setzt sich sehr sensibel mit verschiedenen Arten von Liebe, Verlust und dem Tod auseinander.

Das Ende ist wunderschön. Ich habe selten beim Lesen Gänsehaut, aber diese letzten Zeilen über Henry und Grace haben mich ganz tief innen berührt.

Von mir gibt es 4 Federn und eine Leseempfehlung. Ein Buch, das man nicht einfach so runterlesen kann, sondern auf das man sich einlassen muss. Es birgt sehr viel in sich, über das es sich nachzudenken lohnt.

Weitere Rezensionen findet ihr bei:
Der Bücherwald
Friedelchens Bücherstube

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