Rezensionen,  3 Sterne,  Gelesen 2018

[Rezension] Nur ein Tag – Martin Baltscheit

Martin Baltscheit, Dressler Verlag, Rezension

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Titel: Nur ein Tag
Reihe: Einzelband
Autor: Martin Baltscheit
Illustratorin: Wiebke Raures
Verlag: Dressler
Erscheinungsjahr: 2016
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 112

Meine Wertung: 3 Federn

Klappentext:

Du hast immer genug Zeit, um glücklich zu sein: Als Wildschwein und Fuchs unerwartet Zeugen werden, wie eine bezaubernde Eintagsfliege schlüpft, haben sie ein Problem: wer bringt ihr bloß bei, dass sie nur einen Tag zu leben hat? Kurzerhand behaupten sie, der Fuchs sei derjenige, der bald sterben müsse. Die hübsche Fliege hat gleich eine Idee und verkündet: Dann müsse eben das ganze Leben in einen Tag hinein, mitsamt dem großen Glück!

Rezension:

Ich bin ehrlich gesagt ein bisschen hin und her gerissen, wie ich das Buch bewerten soll. Die Grundidee der Geschichte ist super und die Illustrationen sehr liebevoll gestaltet und wirklich schön. Die Grundidee ist, dass man auch, wenn man nur einen Tag zu leben hat diesen Tag auskosten soll. Man soll nach dem Glück suchen und es genießen.

Aber, ich habe doch so einige Kritikpunkte. Ich mag teilweise nicht die Art, wie diese Geschichte und die Suche nach dem Glück umgesetzt ist. Zum Einen finde ich die Art und Weise nicht richtig, wie Kindern (das Buch ist ab 6 Jahren) hier vermittelt wird, dass es richtig ist, zu lügen, wenn man jemand anderen damit glücklich macht. Das sehe ich nicht so. Zum Anderen mag ich den Umgang zwischen Wildschwein und Fuchs nicht, ebenso wie deren teilweise rüpelhafte Sprache. Für mich passt das nicht zu einer Geschichte, in der es eigentlich um die Suche nach dem Glück und darum, das Leben zu genießen geht und zum anderen sind das Dinge, die ich einem Kind nicht vermitteln möchte. Zum Beispiel verteilt das Wildschwein an den Fuchs richtig fies weh tuende Kopfnüsse und der soll darüber lachen um der Eintagsfliege zu vermitteln, dass das lustig ist. Ist es nicht!

Was mir persönlich auch nicht so richtig gefallen hat ist, dass anscheinend versucht wurde ein „normales“ Leben in einen Tag zu quetschen. Da Fuchs und Wildschwein der Eintagsfliege vorschwindeln, dass der Fuchs nur einen Tag zu leben hat, möchte die Eintagsfliege ihm einen richtig schönen Tag gestalten. Dieser sieht wie folgt aus: Schule, Hochzeit, Schwangerschaft, Kind bekommen… Schön gutbürgerlich 😉

Was mir gefallen hat war die Eintagsfliege und ihre Einstellung zum Leben und ihre Einstellung dazu, dem Fuchs seinen letzten Tag besonders schön zu gestalten. Sie ist ein ganz großartiges kleines Wesen mit einem guten Herzen. Außerdem wurde sehr sorgfältig mit dem Thema „Tod“ umgegangen. Martin Baltscheit führt dieses Thema sehr sanft und mit viel Einfühlungsvermögen durch die Geschichte.

Ich gestehe, dass ich am Ende, als die kleine Eintagsfliege, begleitet von ihren neuen Freunden, stirbt, dann doch auch eine Träne verdrücken musste.

Die Illustrationen von Wiebke Rauers haben mir sehr gefallen. Ganz wunderschön ausgearbeitet und sehr ansprechend.

Von mir gibt es 3 Federn für ein Kinderbuch, das definitiv eher für größere Kinder geeignet ist und für meinen Geschmack nicht ganz die richtigen Werte vermittelt. Aber gerade was Werte angeht ist das natürlich auch sehr verschieden und ich denke sicher, dass dieses Buch seine Anhänger hat und auch noch weitere findet.

Weitere Rezensionen findet ihr bei:
Kathrineverdeen
Leseratten- Drei Lockenköpfe – 5 Sterne

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