Rezensionen,  5 Sterne,  Gelesen 2016

[Rezension] Federflüstern – Holly-Jane Rahlens

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Titel: Federflüstern
Reihe: Blätterrauschen; Band 2
Autorin: Holly-Jane Rahlens
Verlag: Rowohlt
Erscheinungsjahr: 2016
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 343

Meine Wertung: 5 Federn

Klappentext:

Nach ihrem aufregenden Besuch in der fernen Zukunft sind Oliver, Iris und Rosa wieder sicher in unserer Zeit angekommen – oder vielleicht doch nicht? Noch ehe die Kinder herausfinden können, was nicht stimmt, erwartet sie schon ein neues Abenteuer: Aus Versehen geraten sie 125 Jahre zurück in die Vergangenheit, ins winterkalte Berlin des Jahres 1891! Genau in das Jahr, in dem der geniale Schriftsteller Mark Twain in Berlin wohnt. Vielleicht kann er den Kindern helfen, zurück ins Heute zu gelangen. Oder müssen sie für immer im 19. Jahrhundert bleiben?

Rezension:

Zunächst einmal finde ich es super, dass am Ende von Band 2 eine kurze Zusammenfassung des ersten Bandes  „Blätterrauschen“ zu finden ist. Ich konnte mich an das Abenteuer in der Zukunft zwar noch gut erinnern, aber wenn jemand da Bedarf hat, dann kann er sich die Ereignisse nochmal kurz ins Gedächtnis rufen. Man muss Band 1 aber nicht zwingend gelesen haben, um Band 2 zu verstehen. Es gibt zwar immer mal wieder kleine Anspielungen auf die Zeitreise der Freunde in die Zukunft, da sie selber sich aber, bis auf Rosa, zunächst auch nicht daran erinnern, ist es nicht so schlimm, wenn der Leser auch keine Ahnung hat.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig. Die Geschichte entwickelt sich stetig vorwärts, ohne hektisch zu werden. Das empfinde ich als sehr angenehm, denn man hat genug Zeit, um Atem zu schöpfen und die drei Freunde und Luisa in einem angenehmen Tempo durch ihr Abenteuer zu begleiten.

Oliver, Rosa und Iris wissen nicht, wie Ihnen geschieht, als sie ins Berlin des 19. Jahrhunderts, genau nach 1891, geworfen werden. Zu Glück haben sie ihre neue Freundin Luisa dabei. Luisa hat Erfahrung mit Zeitreisen und kann ihnen wertvolle Tipps und Hilfestellung geben. Ebenso wie die Kinder, überlegt man sich, wie sie es wohl schaffen sollen, wieder nach Hause zurück zu kommen. Sie haben im Berlin des 19. Jahrhunderts natürlich keine Anlaufstelle, keinen Erwachsenen, dem sie vertrauen können. Sie müssen sich einen Unterschlupf suchen, um sich aufzuwärmen, denn es ist bitterkalt. Man spürt diese Kälte förmlich selbst die Adern hochkriechen. Sie haben niemanden… bis… ja, bis sie auf Mark Twain treffen. Ihr hört richtig. Den berühmten Schriftsteller, der tatsächlich damals eine Zeitlang in Berlin zu Gast war. Etwas später stößt dann noch Krit hinzu und die Truppe, die dafür sorgen soll, dass die Kinder wieder nach Hause gelangen ist vollständig.

Alle Figuren sind wunderbar dargestellt. Jede hat ihre Eigenheiten, die sie zu etwas besonderem macht. Auch wenn Iris manchmal echt nervt, so ist sie mir am meisten ans Herz gewachsen. Ich finde es Klasse, was sie alles weiß. Etwas weniger klugscheißen wäre aber ab und an angebracht 😉 Dennoch mag ich Iris bzw. den Charakter, weil Holly-Jane Rahlens es durch sie schafft, dem Leser Fakten auf spielerische Art und Weise zu vermitteln. Man lernt bei der Lektüre dieses Buches also sogar noch etwas.

In diesem Buch geht es vor allem um den Zusammenhalt, wenn man etwas schaffen will. Mark Twain vermittelt dies den Kindern und dem Leser sehr eindringlich. Ich muss sowieso sagen, dass mir dieser Herr Twain sehr gut gefallen hat. Ich habe mich noch nicht näher mit ihm beschäftigt, aber, wenn er nur annähernd so war, wie Holly-Jane Rahlens ihn beschreibt, dann war er ein großartiger, weiser  Mann.

Gut gefallen hat mir übrigens auch Gunther der Rottweiler. Was für ein Name *lach*

Die Geschichte weist einige unerwartete Wendungen auf, die sie so richtig spannend machen. Ich sage nur: Hermes1891, Hundgeburth, Heinrich und Krits Verhalten daraufhin.

Eines noch und dann komme ich auch zum Ende, obwohl ich noch Seiten über dieses wunderbare Buch schreiben könnte. Ich liebe es, wie Holly-Jane Rahlens das Buch im Buch unterbringt. Lest Blätterrauschen und/ oder Federflüstern und ihr wisst, was ich meine.

Von mir gibt es 5 Federn und eine Leseempfehlung. Holly-Jane Rahlens hat ein Händchen dafür, großartige Kinder- und Jugendbücher zu schreiben. Man merkt ihrem Schreibstil an, dass sie ihre Figuren selber sehr liebt. Sie ist mit Herz und Verstand dabei und das liest man aus jeder Zeile heraus.

Ich möchte an dieser Stelle trotzdem auch nochmal die Gelegenheit nutzen, euch Everlasting – Der Mann, der aus der Zeit fiel ans Herz zu legen. Es ist, und bleibt wohl auch, mein Lieblingsbuch von Holly-Jane Rahlens. Und, es macht absolut Sinn, Everlasting zu lesen, bevor man Blätterrauschen und Federflüstern liest (zumindest wenn man etwas älter ist. Everlasting ist eher für Jugendliche geschrieben, Blätterrauschen und Federflüstern würde ich eher so ab 11 Jahren einordnen). Also, kauft euch einfach alle drei Bücher und verschlingt sie nacheinander 😉

Hier übrigens hat Holly-Jane Rahlens mir für die Serie „Nostalgie“ über ihr liebstes Kinderbuch berichtet.

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5 Comments
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3. Oktober 2016 19:55

Zwar nicht mein Genre, aber trotzdem eine schöne Rezension ;o)

Kasin
3. Oktober 2016 21:09

Deine Rezension zeigt sehr wie dir dieses Buch bzw. die Reihe gefällt. Du hattest echt Spaß beim lesen, oder?
Mir gefällt ja das Cover sehr gut auch wenn das Genre nicht meines ist.
Könnte mir aber vorstellen das Töchterchen dir sehr gerne liest auch mal in das Alter kommt um solch eine Geschichte lesen zu können.
Liebe Grüße und eine schöne Lesezeit
Kasin

Eva
4. Oktober 2016 13:55

Danke für diesen tollen Tipp. Ist vielleicht was für meinen Großen.
LG
Eva