• 5 Federn,  Gelesen 2022,  Rezensionen

    [Rezension] Sie mussten nach links gehen – Monica Hesse

    Rezension, Monica Hesse, cbj Verlag, Random House Verlage, Cover

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    Titel: Sie mussten nach links gehen
    Reihe: Einzelband
    Autorin: Monica Hesse
    Verlag: cbj/ cbt
    Erscheinungsjahr: 2020
    Einband: Hardcover, Taschenbuch
    Seitenanzahl: 448

    Meine Wertung: 5 Federn

    Klappentext:

    Frühjahr 1945: Das KZ Groß-Rosen ist befreit, und die Soldaten behaupten, der Krieg sei vorbei. Aber für die 18-jährige Zofia Lederman fühlt es sich nicht so an. Ihr ganzes Leben ist in Scherben zerfallen: Vor drei Jahren waren ihr Bruder Abek und sie die Einzigen aus ihrer Familie, die an der Rampe nach rechts geschickt wurden, weg von den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau. Alle anderen – ihre Eltern, ihre Großmutter, ihre Tante Maja – mussten nach links gehen. Das Einzige, was Zofia noch am Leben hält, ist die Suche nach ihrem Bruder. Aber wie soll sie ihn in dem Meer von Vermissten finden? Und was, wenn er nicht mehr lebt?

    Rezension:

    Meistens enden Bücher über den Holocaust mit der Befreiung aus dem Konzentrationslager. Nicht so dieses Buch. Hier geht die Geschichte dann erst richtig los.

    Die Autorin setzt sich mit vielen Fragen auseinander: Wie ist es, wenn man auf der Suche nach den Angehörigen ist? Was macht es mit einem, dass man nicht weiß, ob die Lieben noch leben oder nicht. Wie soll man nach dieser Erfahrung weiterleben? In wie weit kann man den eigenen Erinnerungen vertrauen? Was verdrängen Gehirn und Psyche, damit man weiterleben kann?

    Monica Hesse zeigt sehr gut, wie unterschiedlich Menschen ticken. Die einen nehmen ihr Leben wieder auf, verdrängen die Erfahrungen, die sie im KZ machen mussten. Sie schauen nach vorn und versuchen, wieder zu leben. Die anderen, wie auch unsere Protagonistin, Zofia, haben es schwerer, sich ins Leben zurück zu kämpfen. Zofia kann das Erlebte nur schwer verarbeiten. Sie kann nicht einfach nach vorne schauen, das Leben wieder aufnehmen, dass sie vor dem KZ gelebt hat. Ich konnte das sicher nur in Ansätzen nachvollziehen, da ich zum Glück nie derartige Erfahrungen machen musste. Monica Hesse hat es aber geschafft, mir Zofia sehr nahe zu bringen, so dass ich dennoch gut verstehen kann, dass sie eben nicht ihr Leben einfach wieder aufnehmen kann.

  • 5 Federn,  Gelesen 2022,  Rezensionen

    [Rezension] Game on: Der Einsatz ist dein Leben – J. D. Barker

    Game on, J. D. Barker, blanvalet Verlag, Cover, Rezension

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    Titel: Game on – Der Einsatz ist dein Leben
    Reihe: Einzelband
    Autor: J. D. Barker
    Verlag: blanvalet
    Erscheinungsjahr: 2022
    Einband: Taschenbuch, ebook
    Seitenanzahl: 512

    Meine Wertung: 5 Federn

    Klappentext:

    Als Officer Cole Hundley das Gebäude des Radiosenders SiriusXM betritt, um der berüchtigten Talkshow-Moderatorin Jordan Briggs einen Strafzettel zu überbringen, ahnt er nicht, dass sein Tag eine tödliche Wendung nehmen wird. Denn als ein Fremder während der Live-Sendung anruft und ein scheinbar harmloses Entweder-Oder-Spiel mit der Moderatorin spielen will, detonieren plötzlich mehrere Bomben rund um New York City. Mit einem Mal befindet sich Hundley inmitten der perfiden Mordpläne des unbekannten Anrufers. Aber wie soll man jemanden aufhalten, der offenbar jedes noch so kleine Detail eingeplant hat?

    Rezension:

    Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal einen so spannenden Thriller gelesen habe. Ich war von der ersten Seite an gefesselt und habe das Buch nur aus der Hand gelegt, wenn ich unbedingt musste. Am liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen.

    Jordan Briggs ist eine sehr sturköpfige Protagonistin. Sie macht immer, was sie will, ohne Rücksicht auf Verluste. Vor allem ihrem Chef macht die das Leben schwer. Nur ihrer Tochter gegenüber zeigt sie sich liebenswert. Sie macht vermutlich die größte Entwicklung in der Geschichte durch. Manchmal tat sie mir leid, manchmal auch nicht. Sie ist schon überwiegend ein ganz schönes Biest. Ich glaube aber, dass sie aus dieser Geschichte so einiges gelernt hat.

    Der Polizist Cole Hundley hat mir total gut gefallen. Er hält seinen Verstand zusammen und ohne ihn wäre die Geschichte sicher an der einen oder anderen Stelle anders ausgegangen. Ich empfand Cole Hundley als sehr mutig und auch wirklich schlau. Er kombiniert und auch wenn er es nicht schafft, dem Täter einen Schritt voraus zu sein, so ist er immer dicht an ihm dran.

  • 5 Federn,  Gelesen 2022,  Rezensionen

    [Rezension] Sag es achtsam, lebe glücklicher – Stefan Bukacek

    Stefan Bukacek, Sag es achtsam, lebe glücklicher, arsEdition, Ratgeber, Rezension

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    Titel: Sag es achtsam, lebe glücklicher
    Reihe: Einzelband
    Autor: Stefan Bukacek
    Verlag: ars Edition
    Erscheinungsjahr: 2022
    Einband: Softcover
    Seitenanzahl: 112

    Meine Wertung: 5 Federn

    Klappentext:

    Der Trainer und Coach für gewaltfreie Kommunikation (GFK) Stefan Bukacek zeigt hilfreiche Tipps, Tricks und Methoden auf, wie man die eigenen Gefühle und Bedürfnisse besser erkennt, einordnet und ausdrückt. Und gibt gleichzeitig Skills mit, wie man mit den emotionalen Reaktionen des Gegenübers achtsam umgehen lernt. So gelingt es, sich auf persönliche Bedürfnisse zu fokussieren und seinen Wünschen, Träumen und Zielen – also dem Glück – ein großes Stück näherzukommen.

    Rezension:

    Ich finde, dass schon das Cover Lust auf das Buch macht. Es strahlt so eine Leichtigkeit aus, die es mir leicht machte, den Ratgeber zur Hand zu nehmen.

    Im Buch sind Wort- und Satzteile teilweise farbig hervorgehoben. So findet man sich schnell zurecht, für welchen der vier Schritte achtsamer Kommunikation welches Wort steht. Es geht um Wahrnehmungen, Gefühle, Bedürfnisse und Bitten. Der Autor sagt selbst, dass Vieles in seinem Buch auf der Methode von Marshall B. Rosenberg basiert. Da ich diese Methode bisher nicht kenne, war alles neu für mich.

  • 5 Federn,  Gelesen 2022,  Rezensionen

    [Rezension] Dry – Neal & Jarrod Shusterman

    Rezension, Neal und Jarrod Shusterman, Dry, Sauerländer Verlag

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    Titel: Dry
    Reihe: Einzelband
    Autoren: Neal und Garrod Shusterman
    Verlag: Sauerländer
    Erscheinungsjahr: 2019
    Einband: Taschenbuch, ebook
    Seitenanzahl: 448

    Meine Wertung: 5 Federn

    Klappentext:

    Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
    Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.

    Rezension:

    Dry steht schon seit dem Erscheinungstermin in meinem Regal. Ungelesen… Nun hatte ich letztens ja Game Changer gelesen und war ziemlich begeistert, so dass ich nun auch endlich zu Dry gegriffen habe. Gut, dass ich es getan habe. Mir hat Dry noch besser gefallen, als Game Changer.

    Die Geschichte wird aus relativ vielen Perspektiven erzählt. Wir erfahren wie es sich anfühlt, ohne Wasser zu sein aus den Sichten von Alyssa, Kelton, Jacqui und Henry.

    Alyssa wird von ihrem kleinen Bruder Garrett begleitet.  Spannend fand ich, dass tatsächlich jede der Figuren eine andere Art hat, mit der Situation umzugehen. Alyssa ist diejenige, die trotz des großen Durstes am liebsten noch jedem helfen würde. Sie tut sich schwer damit, sich selbst und die Bedürfnisse ihres Bruders in den Vordergrund zu stellen. An ihr haben die Autoren gut den inneren Kampf dargestellt, den es auszufechten gilt, wenn es um das eigene Überleben geht, aber man eigentlich nicht der Typ ist „ich zuerst und dann ganz lange nichts“.

  • 5 Federn,  Gelesen 2022,  Rezensionen

    [Rezension] Game Changer: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen – Neal Shusterman

    Rezension, Neal Shusterman,

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    Titel: Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
    Reihe: Einzelband
    Autor: Neal Shusterman
    Verlag: Sauerländer
    Erscheinungsjahr: 2021
    Einband: Hardcover
    Seitenanzahl: 416

    Meine Wertung: 5 Federn

    Klappentext:

    Stell Dir vor, du könntest die Welt verändern … Welche Entscheidung triffst Du?

    Ash ist ein weißer, heterosexueller cis-Junge aus der Mittelschicht. Er hält sich selbst für einen guten Kerl, aber nicht gerade für den Mittelpunkt des Universums. Bis er eines Freitags in eine andere Dimension katapultiert wird, in der er genau das ist – der Mittelpunkt des Universums! Damit verfügt ausgerechnet Ash nun über die Macht, die Welt zu verändern. Doch irgendetwas geht schief, und Ash führt – aus Versehen – die Rassentrennung wieder ein. Natürlich will er das wieder geradebiegen, aber: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen.

    Ein Social Thriller der Extraklasse über eine durch und durch ungerechte Welt wie unsere.

    Rezension:

    So ganz richtig weiß ich eigentlich gar nicht, was ich schreiben soll. Die Geschichte hat mir auf jeden Fall gut gefallen und ich habe sie unglaublich schnell verschlungen. Es sind allerdings viele Themen angesprochen worden, mit denen ich mich bisher in meinem Leben sehr wenig beschäftigt habe. Es fällt mir schwer, die Gedanken, die ich nach der Lektüre habe, einzuordnen.

    Ash empfand ich als sehr sympathischen Protagonisten. Er hält sich für extrem tolerant und eigentlich ist er ein echter Durchschnittsmensch, genau wie du und ich. Gut, ob wie du kann ich natürlich nicht beurteilen, aber wie ich. Er lebt halt so vor sich hin. Er lebt nicht so, dass er jemanden mit Absicht diskriminiert, aber vielleicht so, dass man es auf viele Arten unbewusst tut, im Alltag? Vielleicht auch einfach nur dadurch, dass es einem schlicht egal ist, wie andere Menschen leben, weil es den eigenen Alltag nicht betrifft. So ist Ash. Er hat weiße und schwarze Freunde, junge Männer und junge Frauen, und bis er die Rassentrennung wieder einführt bzw. bis er selbst als Frau in eine Dimension springt, spielt das für ihn halt keine Rolle. Weil es im Alltag der jungen Leute aus Ashes Sicht irrelevant ist, welche Hautfarbe oder welches Geschlecht der eine oder andere hat.

  • 5 Federn,  Gelesen 2022,  Rezensionen

    [Rezension] Gestüt Sommerroth (3): Emilies Hoffnung – Bianca Elliott

    Tinte & Feder, Bianca Elliott, Gestüt Sommerroth, Rezension

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    Titel: Emilies Hoffnung
    Reihe: Gestüt Sommerroth; Band 3
    Autorin: Bianca Elliott
    Verlag: Tinte & Feder
    Erscheinungsjahr: 2022
    Einband: Taschenbuch, ebook
    Seitenanzahl: 557

    Meine Wertung: 5 Federn

    Klappentext:

    Ein halbes Jahr nach Kriegsende gehört Gut Sommerroth endlich Emilie und ihrem Johann. Zur Ruhe kommt das Paar trotzdem nicht, denn ein strenger Winter naht und der letzte Wunsch von Emilies Vater ist noch immer unerfüllt. Um die heimische Trakehnerzucht in seinem Sinne weiterzuführen, muss sie die berühmten ostpreußischen Züchter finden. Haben sie den Krieg überlebt? Trotz ihrer Schwangerschaft begibt Emilie sich auf die gefahrvolle Suche.

    Marisas Liebe zu Mark ist neu entflammt und in wenigen Monaten werden sie Eltern. Ein Urlaub soll dieses Glück krönen, da erhalten sie Nachricht von Sommerroth. Die Zeilen sind für die Hochzeitsplanerin ein Schock und wenig später steht die Ordnung auf dem Gut kopf. Hilfesuchend wendet sich Marisa an ihre Großmutter Emilie, doch die spricht immerzu von einer verschollenen Frau aus der Vergangenheit. Was hat diese Unbekannte mit Sommerroth zu tun? Marisa glaubt, Emilie hütet ein letztes Geheimnis.

    Rezension:

    Mit „Emilies Hoffnung“ legt Bianca Elliott nun den dritten und letzten Band um das Gestüt Sommerroth vor. Ich bin tatsächlich sehr traurig darüber, dass ich Emilie, ihre wunderbare Familie und die Trakehner nicht mehr begleiten darf.

    Auch in diesem Band habe ich wieder einiges an Tränen vergossen. Die Geschichte rund um die Trakehner ist einfach so unglaublich berührend geschrieben. Der Schreibstil von Bianca Elliott ist gewohnt bildhaft und sehr eindringlich. Sie schafft es immer wieder, mit ihrer Art, zu schreiben, mein Herz zu berühren.

    Bianca Elliott schafft es, die Geschichte richtig schön rund zu machen. Wir hören Emilies und Krysztofs Geschichte bis zum Ende. Wie beide sich für die Trakehner eingesetzt haben, ist so berührend und gleichzeitig so spannend. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg unter den britischen Besatzern war für die Trakehner nicht immer einfach. Vor allem als Colonel Baker abgesetzt werden soll. Es wird einfach nicht besser, sondern eher schelchter für Emilie und ihre treuen Pferde. Ganz besonders spannend fand ich auch Minnas Hintergrundgeschichte. Ich hätte nicht gedacht, dass wir sie nochmal so hautnah erleben würden und ich mochte die Geschichte, die die Autorin ihr auf den Laib geschrieben hat, sehr.