-
[Rezension] Sie mussten nach links gehen – Monica Hesse
AnzeigeTitel: Sie mussten nach links gehen
Reihe: Einzelband
Autorin: Monica Hesse
Verlag: cbj/ cbt
Erscheinungsjahr: 2020
Einband: Hardcover, Taschenbuch
Seitenanzahl: 448Meine Wertung: 5 Federn
Klappentext:
Frühjahr 1945: Das KZ Groß-Rosen ist befreit, und die Soldaten behaupten, der Krieg sei vorbei. Aber für die 18-jährige Zofia Lederman fühlt es sich nicht so an. Ihr ganzes Leben ist in Scherben zerfallen: Vor drei Jahren waren ihr Bruder Abek und sie die Einzigen aus ihrer Familie, die an der Rampe nach rechts geschickt wurden, weg von den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau. Alle anderen – ihre Eltern, ihre Großmutter, ihre Tante Maja – mussten nach links gehen. Das Einzige, was Zofia noch am Leben hält, ist die Suche nach ihrem Bruder. Aber wie soll sie ihn in dem Meer von Vermissten finden? Und was, wenn er nicht mehr lebt?
Rezension:
Meistens enden Bücher über den Holocaust mit der Befreiung aus dem Konzentrationslager. Nicht so dieses Buch. Hier geht die Geschichte dann erst richtig los.
Die Autorin setzt sich mit vielen Fragen auseinander: Wie ist es, wenn man auf der Suche nach den Angehörigen ist? Was macht es mit einem, dass man nicht weiß, ob die Lieben noch leben oder nicht. Wie soll man nach dieser Erfahrung weiterleben? In wie weit kann man den eigenen Erinnerungen vertrauen? Was verdrängen Gehirn und Psyche, damit man weiterleben kann?
Monica Hesse zeigt sehr gut, wie unterschiedlich Menschen ticken. Die einen nehmen ihr Leben wieder auf, verdrängen die Erfahrungen, die sie im KZ machen mussten. Sie schauen nach vorn und versuchen, wieder zu leben. Die anderen, wie auch unsere Protagonistin, Zofia, haben es schwerer, sich ins Leben zurück zu kämpfen. Zofia kann das Erlebte nur schwer verarbeiten. Sie kann nicht einfach nach vorne schauen, das Leben wieder aufnehmen, dass sie vor dem KZ gelebt hat. Ich konnte das sicher nur in Ansätzen nachvollziehen, da ich zum Glück nie derartige Erfahrungen machen musste. Monica Hesse hat es aber geschafft, mir Zofia sehr nahe zu bringen, so dass ich dennoch gut verstehen kann, dass sie eben nicht ihr Leben einfach wieder aufnehmen kann.
-
[Rezension] Game on: Der Einsatz ist dein Leben – J. D. Barker
AnzeigeTitel: Game on – Der Einsatz ist dein Leben
Reihe: Einzelband
Autor: J. D. Barker
Verlag: blanvalet
Erscheinungsjahr: 2022
Einband: Taschenbuch, ebook
Seitenanzahl: 512Meine Wertung: 5 Federn
Klappentext:
Als Officer Cole Hundley das Gebäude des Radiosenders SiriusXM betritt, um der berüchtigten Talkshow-Moderatorin Jordan Briggs einen Strafzettel zu überbringen, ahnt er nicht, dass sein Tag eine tödliche Wendung nehmen wird. Denn als ein Fremder während der Live-Sendung anruft und ein scheinbar harmloses Entweder-Oder-Spiel mit der Moderatorin spielen will, detonieren plötzlich mehrere Bomben rund um New York City. Mit einem Mal befindet sich Hundley inmitten der perfiden Mordpläne des unbekannten Anrufers. Aber wie soll man jemanden aufhalten, der offenbar jedes noch so kleine Detail eingeplant hat?
Rezension:
Der Polizist
hat mir total gut gefallen. Er hält seinen Verstand zusammen und ohne ihn wäre die Geschichte sicher an der einen oder anderen Stelle anders ausgegangen. Ich empfand Cole Hundley als sehr mutig und auch wirklich schlau. Er kombiniert und auch wenn er es nicht schafft, dem Täter einen Schritt voraus zu sein, so ist er immer dicht an ihm dran. -
[Rezension] Sag es achtsam, lebe glücklicher – Stefan Bukacek
AnzeigeTitel: Sag es achtsam, lebe glücklicher
Reihe: Einzelband
Autor: Stefan Bukacek
Verlag: ars Edition
Erscheinungsjahr: 2022
Einband: Softcover
Seitenanzahl: 112Meine Wertung: 5 Federn
Klappentext:
Der Trainer und Coach für gewaltfreie Kommunikation (GFK) Stefan Bukacek zeigt hilfreiche Tipps, Tricks und Methoden auf, wie man die eigenen Gefühle und Bedürfnisse besser erkennt, einordnet und ausdrückt. Und gibt gleichzeitig Skills mit, wie man mit den emotionalen Reaktionen des Gegenübers achtsam umgehen lernt. So gelingt es, sich auf persönliche Bedürfnisse zu fokussieren und seinen Wünschen, Träumen und Zielen – also dem Glück – ein großes Stück näherzukommen.
Rezension:
Ich finde, dass schon das Cover Lust auf das Buch macht. Es strahlt so eine Leichtigkeit aus, die es mir leicht machte, den Ratgeber zur Hand zu nehmen.
Im Buch sind Wort- und Satzteile teilweise farbig hervorgehoben. So findet man sich schnell zurecht, für welchen der vier Schritte achtsamer Kommunikation welches Wort steht. Es geht um Wahrnehmungen, Gefühle, Bedürfnisse und Bitten. Der Autor sagt selbst, dass Vieles in seinem Buch auf der Methode von Marshall B. Rosenberg basiert. Da ich diese Methode bisher nicht kenne, war alles neu für mich.
-
[Rezension] Dry – Neal & Jarrod Shusterman
AnzeigeTitel: Dry
Reihe: Einzelband
Autoren: Neal und Garrod Shusterman
Verlag: Sauerländer
Erscheinungsjahr: 2019
Einband: Taschenbuch, ebook
Seitenanzahl: 448Meine Wertung: 5 Federn
Klappentext:
Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es so weit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.Rezension:
Dry steht schon seit dem Erscheinungstermin in meinem Regal. Ungelesen… Nun hatte ich letztens ja Game Changer gelesen und war ziemlich begeistert, so dass ich nun auch endlich zu Dry gegriffen habe. Gut, dass ich es getan habe. Mir hat Dry noch besser gefallen, als Game Changer.
Die Geschichte wird aus relativ vielen Perspektiven erzählt. Wir erfahren wie es sich anfühlt, ohne Wasser zu sein aus den Sichten von Alyssa, Kelton, Jacqui und Henry.
Alyssa wird von ihrem kleinen Bruder Garrett begleitet. Spannend fand ich, dass tatsächlich jede der Figuren eine andere Art hat, mit der Situation umzugehen. Alyssa ist diejenige, die trotz des großen Durstes am liebsten noch jedem helfen würde. Sie tut sich schwer damit, sich selbst und die Bedürfnisse ihres Bruders in den Vordergrund zu stellen. An ihr haben die Autoren gut den inneren Kampf dargestellt, den es auszufechten gilt, wenn es um das eigene Überleben geht, aber man eigentlich nicht der Typ ist „ich zuerst und dann ganz lange nichts“.
-
[Rezension] Game Changer: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen – Neal Shusterman
AnzeigeTitel: Game Changer – Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen
Reihe: Einzelband
Autor: Neal Shusterman
Verlag: Sauerländer
Erscheinungsjahr: 2021
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 416
Meine Wertung: 5 Federn
Klappentext:
Stell Dir vor, du könntest die Welt verändern … Welche Entscheidung triffst Du?
Ash ist ein weißer, heterosexueller cis-Junge aus der Mittelschicht. Er hält sich selbst für einen guten Kerl, aber nicht gerade für den Mittelpunkt des Universums. Bis er eines Freitags in eine andere Dimension katapultiert wird, in der er genau das ist – der Mittelpunkt des Universums! Damit verfügt ausgerechnet Ash nun über die Macht, die Welt zu verändern. Doch irgendetwas geht schief, und Ash führt – aus Versehen – die Rassentrennung wieder ein. Natürlich will er das wieder geradebiegen, aber: Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, alles falsch zu machen.
Ein Social Thriller der Extraklasse über eine durch und durch ungerechte Welt wie unsere.
Rezension:
So ganz richtig weiß ich eigentlich gar nicht, was ich schreiben soll. Die Geschichte hat mir auf jeden Fall gut gefallen und ich habe sie unglaublich schnell verschlungen. Es sind allerdings viele Themen angesprochen worden, mit denen ich mich bisher in meinem Leben sehr wenig beschäftigt habe. Es fällt mir schwer, die Gedanken, die ich nach der Lektüre habe, einzuordnen.
Ash empfand ich als sehr sympathischen Protagonisten. Er hält sich für extrem tolerant und eigentlich ist er ein echter Durchschnittsmensch, genau wie du und ich. Gut, ob wie du kann ich natürlich nicht beurteilen, aber wie ich. Er lebt halt so vor sich hin. Er lebt nicht so, dass er jemanden mit Absicht diskriminiert, aber vielleicht so, dass man es auf viele Arten unbewusst tut, im Alltag? Vielleicht auch einfach nur dadurch, dass es einem schlicht egal ist, wie andere Menschen leben, weil es den eigenen Alltag nicht betrifft. So ist Ash. Er hat weiße und schwarze Freunde, junge Männer und junge Frauen, und bis er die Rassentrennung wieder einführt bzw. bis er selbst als Frau in eine Dimension springt, spielt das für ihn halt keine Rolle. Weil es im Alltag der jungen Leute aus Ashes Sicht irrelevant ist, welche Hautfarbe oder welches Geschlecht der eine oder andere hat.
-
[Rezension] Gestüt Sommerroth (3): Emilies Hoffnung – Bianca Elliott
AnzeigeTitel: Emilies Hoffnung
Reihe: Gestüt Sommerroth; Band 3
Autorin: Bianca Elliott
Verlag: Tinte & Feder
Erscheinungsjahr: 2022
Einband: Taschenbuch, ebook
Seitenanzahl: 557
Meine Wertung: 5 Federn
Klappentext:
Ein halbes Jahr nach Kriegsende gehört Gut Sommerroth endlich Emilie und ihrem Johann. Zur Ruhe kommt das Paar trotzdem nicht, denn ein strenger Winter naht und der letzte Wunsch von Emilies Vater ist noch immer unerfüllt. Um die heimische Trakehnerzucht in seinem Sinne weiterzuführen, muss sie die berühmten ostpreußischen Züchter finden. Haben sie den Krieg überlebt? Trotz ihrer Schwangerschaft begibt Emilie sich auf die gefahrvolle Suche.
Marisas Liebe zu Mark ist neu entflammt und in wenigen Monaten werden sie Eltern. Ein Urlaub soll dieses Glück krönen, da erhalten sie Nachricht von Sommerroth. Die Zeilen sind für die Hochzeitsplanerin ein Schock und wenig später steht die Ordnung auf dem Gut kopf. Hilfesuchend wendet sich Marisa an ihre Großmutter Emilie, doch die spricht immerzu von einer verschollenen Frau aus der Vergangenheit. Was hat diese Unbekannte mit Sommerroth zu tun? Marisa glaubt, Emilie hütet ein letztes Geheimnis.
Rezension:
Mit „Emilies Hoffnung“ legt Bianca Elliott nun den dritten und letzten Band um das Gestüt Sommerroth vor. Ich bin tatsächlich sehr traurig darüber, dass ich Emilie, ihre wunderbare Familie und die Trakehner nicht mehr begleiten darf.
Auch in diesem Band habe ich wieder einiges an Tränen vergossen. Die Geschichte rund um die Trakehner ist einfach so unglaublich berührend geschrieben. Der Schreibstil von Bianca Elliott ist gewohnt bildhaft und sehr eindringlich. Sie schafft es immer wieder, mit ihrer Art, zu schreiben, mein Herz zu berühren.
Bianca Elliott schafft es, die Geschichte richtig schön rund zu machen. Wir hören Emilies und Krysztofs Geschichte bis zum Ende. Wie beide sich für die Trakehner eingesetzt haben, ist so berührend und gleichzeitig so spannend. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg unter den britischen Besatzern war für die Trakehner nicht immer einfach. Vor allem als Colonel Baker abgesetzt werden soll. Es wird einfach nicht besser, sondern eher schelchter für Emilie und ihre treuen Pferde. Ganz besonders spannend fand ich auch Minnas Hintergrundgeschichte. Ich hätte nicht gedacht, dass wir sie nochmal so hautnah erleben würden und ich mochte die Geschichte, die die Autorin ihr auf den Laib geschrieben hat, sehr.