5 Sterne,  Gelesen 2023,  Rezensionen

[Rezension] Kill your beast – Wiebke Wimmer

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Titel: Kill your Beast
Reihe: Einzelband
Autorin: Wiebke Wimmer
Verlag: Selfpublishing
Erscheinungsjahr: 2023
Einband: Taschenbuch, ebook
Seitenanzahl: 376

Meine Wertung: 5 Federn

Klappentext:

Mona hat den Groove gepachtet. Kein Wunder. Ihre Mutter war Britta Hannak, berüchtigte Rock-Berserkerin und unbestritten die beste Drummerin aller Zeiten. Britta ist am exzessiven Trommeln und den dazugehörigen Drogen gestorben, als Mona noch ein Baby war. Als Mona entdeckt, dass sie das Talent ihrer Mutter geerbt hat, unterdrückt sie es mit aller Macht – bis der Groove aus ihr herausbricht und sie sich damit auseinandersetzen muss. Im Sommer 2018 macht Mona sich auf den Weg in die Vergangenheit ihrer Mutter. Nach Hamburg, wo in den Neunzigerjahren Britta Hannaks Karriere als Rockstar begann. In der aufgeheizten Großstadt trifft Mona auf Hannaks musikalische Weggefährten, deren Ruhm längst verblasst ist. Doch jemand hat noch eine Rechnung mit der Berserkerin offen – und Mona soll sie bezahlen …

Rezension:

Ich bin total hin und weg von der Geschichte. Wiebke Wimmer schreibt so fesselnd, dass ich schon nach wenigen Sätzen gefangen war und das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Ich habe lange nicht mehr so ein tolles Buch gelesen.

Mona muss man einfach ins Herz schließen. Ich konnte ihre Verzweiflung wegen des „Groove“ regelrecht spüren. Kein Wunder, so wie sie aufgewachsen ist. Mona ist ein tolles Beispiel dafür, wie das Leben manchmal spielt. Sie macht weiß Gott nicht alles richtig, aber sie ist halt ein Teenager. Die machen Fehler, die tun auch mal dumme Sachen. Gut, wenn man gute Freunde hat, an die man sich wenden kann und die zu einem stehen, auch wenn man vorher dumme Dinge getan und gesagt hat.

Ole ist ein absolut feiner Kerl. Den kann man einfach nur ins Herz schließen. Er sagt und tut so tolle Dinge, dass man das Gefühl hat, dass er schon viel älter als 17 Jahre ist.

Moritz… ja, kann man machen, muss man aber nicht. Er war als Figur okay. So ganz richtig hat sich mir nicht erschlossen, welche Rolle er genau in der Geschichte spielt. Er hat nicht gestört, aber war mir persönlich auch nicht wichtig.

Jette war mir persönlich von der ersten Minute an unsympathisch. Ich kann gar nicht so genau sagen, warum das so war, denn eigentlich kommt sie beiden ersten Nachrichten mit Mona und auch beim Treffen in Hamburg extrem sympathisch rüber. Achtung Spoiler, zum lesen markieren Es mehrten sich die Situationen, in denen ich dachte „echt jetzt?“. Geht gar nicht, wie sie agiert. Mona hingegen vertraut ihr lange Zeit, was ich durchaus nachvollziehen konnte. Jette ist die erste Person auf der Welt, die bereit ist, mit Mona über ihre Mutter zu reden. Das schafft durchaus eine Verbindung zwischen die beiden, die Mona dazu bringen, ein bisschen zu vertrauensselig zu sein. Spätestens, als Jette gegen Monas Vater hetzte, da wusste ich aber Bescheid. Sie spielt falsch und das wird schlimm enden. 

Insgesamt ist die Geschichte total genial. Sie folgt einem roten Faden und sie setzt sich intensiv damit auseinander, dass Teenager Fehler machen und wie schnell man in etwas hinein rutschen kann, was man eigentlich gar nicht will. Vertraut man den falschen Menschen, hat man schnell ein Problem. Umso wichtiger, dass man Freunde und Familie hat, auf die man sich verlassen kann. Mona, mit ihren gerade mal 17 Jahren, durchblickt so einiges nicht, was in Hamburg vor sich geht, bis es fast zu spät ist.

Es geht aber auch um Vertrauen und vor allem darum, dass man miteinander reden muss, damit Dinge nicht eskalieren. Die Autorin führt uns sehr schön vor Augen, dass es nicht immer gut ist, wenn man über Dinge nicht redet, weil man den anderen schützen möchte. Manchmal ist es besser, auch über traurige Dinge ins Gespräch zu kommen. So entsteht Nähe zueinander. Redet man nicht miteinander, sondern glaubt nur zu wissen, was der andere fühlt und denkt, dann kann das leicht nach hinten losgehen. Wer von uns kennt das nicht?

Der Schreibstil der Autorin passt total zu diesem fetzigen Schlagzeugroman. Schnell, aber sich nicht überschlagend, erzählt Wiebke Wimmer die Geschichte von Mona. Ich war so in der Geschichte gefangen, dass ich förmlich das Gefühl hatte, mit Mona gemeinsam in Hamburg zu sein und ihr Leben zu leben. Der Schreibstil ist sowas von eingängig, das habe ich lange nicht erlebt.

Ich vergebe gerne 5 Federn und eine unbedingte Leseempfehlung für einen tollen Jugendroman, der auch Erwachsene begeistern kann.

Weitere Rezensionen auf Blogs habe ich noch nicht gefunden. Hast du eine geschrieben? Lass mir gerne den Link da.

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