3 Sterne,  Gelesen 2017,  Rezensionen

[Rezension] Troublemaker – Leah Remini

Rezension, Leah Remini, mvgVerlag

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Titel: Troublemaker – Wie ich Hollywood und Scientology überlebte
Reihe: Einzelband
Autorin: Leah Remini
Verlag: mvg Verlag
Erscheinungsjahr: 2015
Einband: Hardcover
Seitenanzahl: 248

Meine Wertung: 3 Federn

Klappentext:

Die Schauspielerin Leah Remini ist mit Scientology aufgewachsen. Da ihre Eltern dieser Sekte angehörten, wurde sie schon in ihrer frühen Kindheit indoktriniert. Auch auf ihrem harten Karriereweg – von der unbedeutenden Nebenrolle bis zum gefeierten Serienstar in King of Queens – wurde sie stets von Scientology begleitet. Als prominentes Mitglied der Sekte lernte sie auch Tom Cruise kennen und war sogar Gast auf dessen Hochzeit mit Katie Holmes.

Vor einigen Jahren begann Remini aber, die kontroversen Aktionen und Repressionen von Scientology zu hinterfragen, und wurde so zum „Troublemaker“. Dadurch war sie nicht nur Zielscheibe von Angriffen, sondern Scientology sah sie sogar als Bedrohung. Schließlich brach sie 2013 endgültig mit der Glaubensgemeinschaft und verlor dadurch auch den Kontakt zu vielen Freunden.

Nun hat Remini ein Buch über diese Erlebnisse geschrieben und gibt unverfälschte und erschreckende Einblicke hinter die Kulissen von Scientology. In den USA schlug ihre Biografie große Wellen und avancierte dank der spannenden Story und der schockierenden Enthüllungen zum New York Times-Bestseller.

Rezension:

Mir ist dieses Buch eher zufällig in die Hände gefallen und da ich Leah Remini aus King of Queens kenne und sie da in ihrer Rolle als Carrie interessant fand, habe ich zugeschlagen. Man hat ja, als Normalsterblicher, wenig Einblicke in die Strukturen von Scientology.

Da Leahs Mutter bei Scientology eintrat als die Kinder noch recht klein waren, ist Leah quasi in den Armen der Sekte aufgewachsen Sie berichtet sehr authentisch über ihre Erlebnisse dort und ich habe keinen Grund, daran zu zweifeln, dass sie das, was sie berichtet, auch wirklich erlebt hat. Dabei bleibt sie aber oft an der Oberfläche und eher weniger über die Abläufe innerhalb der Sekte. Sie berichtet von stundenlangen Auditings und Kursen. Gerne hätte ich etwas mehr Einblick erhalten, wie z. B. diese Auditings ablaufen.

Spannend fand ich die Einblicke über Machtstrukturen innerhalb von Scientology und wie sich die „Kirche“ finanziert. Unglaublich, was da für Summen fließen. Man kann sich kaum vorstellen, dass Menschen so stark manipuliert werden, dass sie bereit sind freiwillig mehr zu geben, als sie sich eigentlich leisten können uns sogar Schulden machen, um sich Kurse etc. leisten zu können.

Leah Remini scheint ein Mensch zu sein, der das Herz auf der Zunge trägt und öfter mal mit Worten und Taten aneckt. Gerade in einer Vereinigung, die Wert darauf legt, dass niemand aus der Reihe tanzt, ist sie damit natürlich nicht besonders gut voran gekommen. Sie hat es aber geschafft, sich über all die Jahre einen stabilen Freundeskreis außerhalb der Strukturen von Scientology zu erhalten, was ihr sehr geholfen hat, wie man herauslesen kann.

Ich glaube, wenn man selbst so etwas (zum Glück) nicht erlebt hat, dann ist es schwierig nachzuvollziehen, was Menschen in derartige Gemeinschaften hinein zieht und dort hält. Je weiter ich in dem Buch las, umso mehr war ich abgeschreckt von dem, was dort vor sich geht. Letzten Endes bin ich der Meinung, dass jeder machen muss, was er für sein Leben für richtig hält. Mir persönlich liegt nichts ferner, als mich Gemeinschaften anzuschließen, die ihre Mitglieder so stark unter Druck setzen. Vorstellen kann ich mir auch nach der Lektüre des Buches nicht so richtig, was Menschen in den Bann solcher Gemeinschaften zieht und was sie darin hält. Ist der Gedanke, dass man die Welt retten kann wirklich so stark, dass man bereit ist, Unterdrückung dafür zu ertragen? So richtig vermitteln konnte mir dieses Buch das nicht.

Ich muss gestehen, dass ich das Buch insgesamt jetzt nicht so spannend fand. Es lässt sich ganz gut lesen, aber man verpasst auch nichts, wenn man es nicht liest. Ich vergebe 3 Federn.

Eine sehr ausführliche und sehr gute Rezension findet ihr bei Leseleidenschaft.

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8 Comments
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Kerstin
11. Dezember 2017 20:17

Hallo Yvonne!

Danke für Deine Rezension. Ich hatte das Buch auch zwischenzeitlich im Auge, bin aber jetzt froh, es nicht gekauft zu haben.
Ich hätte nämlich schon auf tiefere Einblicke gehofft und hätte nmich hinterher definitiv geärgert.

Liebe Grüße
Kerstin

13. Dezember 2017 17:45

Hallo Yvonne,

das Buch steht schon länger auf meiner Wunschliste! Trotz Deiner Rezie bin ich durchaus neugierig, denn mit dieser „Organisation“ bin ich bisher literarisch noch nicht in Berührung gekommen.

Liebe Grüße, Elke!

dieSeitenfluesterer-unserBuchblog
16. Dezember 2017 12:56

Hallo Yvonne,

ich habe bei Leah Remini derzeit immer mehr das Gefühl, dass sie ein starkes Geltungsbedürfnis hinterher jagd. Durch ihren Erfolg mit King of Queens und der danach einfließenden Ebbe in ihrem Aufträgen hat sich bestimmt dazu hinreißen lassen solchen Organisationen zu folgen. Was ja viele Schauspieler in Hollywood tun, siehe Tom Cruise oder sogar Will Smith.

Ich danke dir, für diesen tollen Einblick ins Buch und deine Gedanken dazu <3

Alles Liebe und eine schöne Weihnachtszeit,
Conny

Myna Kaltschnee
26. Dezember 2017 1:20

Huhu Yvonne,

wow, das hatte ich irgendwie gar nicht richtig auf dem Schirm, dass Leah Remini bei Scientology war. Das Thema interessiert mich brennend, da ich einen persönlichen Bezug zum Thema Sekten habe. Das Buch wird wohl – obwohl es nur drei Federn bekam – erst mal auf meiner Wunschliste landen.

Ich wünsche dir noch einen schönen 2. Weihnachtsfeiertag, viel Spaß beim #blubberxmas und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2018.

Liebste Grüße
deine Myna