Rezensionen,  5 Sterne,  Gelesen 2017

[Rezension] Bevor die Stadt erwacht – Kerstin Hohlfeld

Kerstin Hohlfeld, Ullstein Buchverlage, Rezension

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Titel: Bevor die Stadt erwacht
Reihe: Einzelband
Autorin: Kerstin Hohlfeld
Verlag: Ullstein Buchverlage
Erscheinungsjahr: 2017
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 250

Meine Wertung: 5 Federn

Klappentext:

Amelie Rothermund gehört zu den Menschen, die oft unsichtbar bleiben. Die alleinerziehende Mutter arbeitet, während alle anderen noch schlafen, damit sie tagsüber mehr Zeit für ihren Sohn Elias hat. Zu Weihnachten hat der kleine Elias daher einen ganz besonderen Wunsch: Er möchte, dass seine Mama nicht immer so müde ist. Dummerweise landet sein Wunschzettel in einer Lieferung mit Backwaren, die Amelie gepackt hat, und erreicht so den Komponisten Ephraim Sasse. Sasse ist vom Leben verbittert und lebt seit Jahren zurückgezogen in seiner Villa. Doch der Brief des kleinen Jungen weckt in ihm den plötzlich Wunsch zu helfen  …

Rezension:

Den Roman habe ich von Melli vom Blog Epilogues zum #WinterWonderWichteln bekommen und wollte ihn gleich lesen. Was soll ich sagen? Ich bin begeistert. Ich habe den halben Tag und die halbe Nacht gelesen, weil ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Eine wunderschöne, weihnachtliche Geschichte die teilweise ein ganz kleines bisschen kitschig ist, aber vielleicht auch gerade deswegen so schön in die Weihnachtszeit passend.

Agnes ist der Charakter, der mich am Meisten berührt hat. Sie hat ihre Berliner Schnauze am rechten Fleck. Sie scheut sich nicht, dem Meister kontra zu bieten und schafft es so nach und nach ihn zum umdenken zu bewegen. Kerstin Hohlfeld hat es geschafft, Agnes sehr lebendig zu beschreiben und es ist so schön, zu sehen, wie sie im Haus des Komponisten nochmal mehr aufblüht. Ich habe sie förmlich vor mir gesehen, wie sie singend durchs Haus wirbelt.

Aber auch die anderen Figuren tragen ihr Übriges zu dieser wunderbaren Geschichte bei. Allen voran Amelie, die ihre Stärken und Schwächen hat und es, mit etwas Hilfe, schafft, ihre Schwächen in Angriff zu nehmen und diese zu überwinden. Ich fand es total schön, zu lesen, wie sie sich zuerst nicht traut, sich der Gruppe im Gemeindehaus anzuschließen, dort aber sehr herzlich empfangen wird. Dieses herzliche ist für mich etwas, das diesen Roman trägt. Alle Menschen, bis auf Ephraim Sasse sind sehr offen und herzlich anderen Menschen gegenüber. Egal ob es der Zeitungsausträger Karl, oder die Kioskfrau sind. Sie alle interessieren sich für ihre Mitmenschen und begegnen diesen freundlich. Genau die richtige Portion Mitmenschlichkeit für die Weihnachtszeit.

Ephraim Sasse ist hier selbstverständlich der Antiheld, der Ebenezer Scrooge der Geschichte. Aber, auch er hat definitiv seine guten Seiten, nur leider sehr weit drinnen in sich verborgen. Wie es zu einem wahren Weihnachtswunder gehört, macht aber auch Ephraim eine Wandlung durch und erkennt den wahren Geist von Weihnachten. Am Schönsten fand ich die Szene, in der der Adventskranz bei ihm in der Halle aufgehängt wird und er die Tür selbstverständlich nur offen lässt, um mitzubekommen, falls dieser anfängt zu brennen. Logo! *lach*

Der Schreibstil von Kerstin Hohlfeld ist einfach nur wunderbar. Er geht so ans Herz, dass ich mehrmals Tränen in den Augen hatte. Ich habe jede einzelne Zeile genossen.

Ich kann euch „Bevor die Stadt erwacht“ nur wärmstens ans Herz legen. Eine wunderbare winter- und weihnachtliche Geschichte, die von Mitgefühl, Zusammenhalt und dem Überwinden der eigenen Schwächen berichtet. Von mir gibt es gerne 5 Federn.

Weitere Rezensionen findet ihr bei:
Meine kleine Welt
Kerstins Bücherreich

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2 Comments
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Ankas Geblubber
29. Dezember 2017 16:49

Vielen Dank für diesen schönen Buchtipp. Nachdem du auf Twitter soooo geschwärmt hast, MUSSTE ich mir die Rezension unbedingt ansehen. Es freut mich, dass dich dieses Buch so begeistern konnte. Danke, dass du diese Begeisterung so herzig teilst.
Liebe Blubbergrüße
Anka