[Rezension] Fördeliebe (4): Fischbrötchen und Schokoküsse – Jane Hell
Titel: Fischbrötchen und Schokoküsse
Reihe: Fördeliebe; Band 4
Autorin: Jane Hell
Verlag: Kampenwand Verlag
Erscheinungsjahr: 2022
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 263
Meine Wertung: 3 Federn
Klappentext:
Marina lebt mit Mitte zwanzig behütet bei ihren Eltern in München. Als die sie bitten, endlich auszuziehen, und sie unerwartet ihren Job verliert, gerät ihr geregeltes Leben aus den Fugen. Um irgendein Einkommen zu haben, muss sie ein Stellenangebot auf einem Gutshof an der Ostsee annehmen, obwohl sie normalerweise strikt allen lebensverändernden Entscheidungen aus dem Weg geht.
Marinas neuer Arbeitsplatz, der malerische Hof von Frau Larssen, liegt weit abseits direkt am Strand der Eckernförder Bucht. Ein traumhafter Ort, wäre die Verwaltungsarbeit nicht so ein Chaos. Zusätzlich ist Marina ohne Führerschein auf Tim-Ove angewiesen, den Großneffen ihrer neuen Chefin. Und der verhält sich Marina gegenüber unerklärlich sprunghaft. Zu gern würde sie wissen, was dahintersteckt. Erzählt er ihr immer die ganze Wahrheit über das Anwesen? Und was bedeutet dieses Flattern in Marinas Bauch, wenn er ihr mal wieder auf den Geist geht?
Rezension:
Auch wenn es sich um Band 4 handelt, ist das Buch in sich abgeschlossen, so dass man es auch für sich lesen kann.
Protagonistin der Geschichte ist Marina, genannt Mari, die mit 25 Jahren bisher noch sehr behütet bei ihren Eltern lebt. Als sie urplötzlich ihren Job verliert und ihre Eltern ihr eröffnen, dass es Zeit ist, auszuziehen, da geht es für sie gleich ein Mal durch die gesamte Republik. Von München an die Ostsee, genauer gesagt in die Nähe von Eckernförde. An ihrem neuen Arbeitsort trifft sie auf den Neffen der Chefin, Tim-Ove. Es kommt, wie es kommen muss, sie verliebt sich unsterblich in ihn, obwohl er sie unmöglich behandelt.
Ich hätte mir für Mari ein bisschen mehr Tiefe, ein bisschen mehr Entwicklung gewünscht. Das Potential dazu hat sie, das ist immer wieder durchgeblitzt. Leider nimmt die Autorin sich nicht die Zeit und damit Mari nicht an die Hand, um dem Leser zu zeigen, dass mehr in ihr steckt, als ein kleines Mädchen, das bisher von Mutti verwöhnt wurde und nicht auf eigenen Beinen stehen kann. Total schade!
Tim-Ove war mir zu undurchsichtig. Ich fand ihn von Anfang an unmöglich und kann die Anziehungskraft zwischen den beiden Protagonisten nicht wirklich nachvollziehen. Trotzdem war es lustig, zu lesen, wie die beiden sich anzicken und dann doch wieder voneinander angezogen werden. Die Liebesgeschichte zwischen Mari und Tim-Ove zu verfolgen hat mir durchaus Spaß gemacht.
Die Geschichte ist nett und lässt sich schnell lesen. Natürlich gibt es ein kleines Drama um das Gut, auf dem Mari ihre neue Anstellung erhält. Dieses wird aber schnell abgehandelt. Zum schnell, für meinen Geschmack. Um nicht zu Spoilern kann ich euch hier nicht mehr verraten, aber aus meiner Sicht macht sich die Autorin es hier mit der Auflösung und den Reaktionen darauf viel zu einfach. Ansonsten hält das Buch einige lustige Momente bereit, die mich wirklich haben schmunzeln lassen.
Der Schreibstil von Jane Hell ist locker leicht, einem Sommerroman angemessen. Es kommen keine Längen auf. Ich fühlte mich tatsächlich wie im Sommer an der Ostsee und konnte mir den Strand und die Figuren gut vorstellen. Vom Schreibstil her habe ich die Geschichte sehr genossen. Die Autorin schafft es einfach, einen in den Sommer zu entführen. Ich hatte sogar das Gefühl, den Sand unter meinen Füßen zu spüren.
Ob ich dir das Buch empfehle, das kommt ein bisschen darauf an, was du suchst. Suchst du einen seichten Sommerroman, der dich an die Ostsee entführt und bei dem man nicht nachdenken muss, sondern ihn einfach wegschmöckern kann, dann bist du hier genau richtig. Suchst du eine Sommergeschichte, die auch ein bisschen Tiefe bereit hält und in der die Protagonisten eine Entwicklung durchmachen, dann würde ich nicht dazu raten, zu diesem Buch zu greifen.
Von mir gibt es solide 3 Federn.
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Katha Flauschi