• Rezensionen,  5 Sterne,  Gelesen 2019

    [Rezension] Honigblütentage – Sofie Cramer

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    Titel: Honigblütentage
    Reihe: Einzelband
    Autorin: Sofie Cramer
    Verlag: rororo
    Erscheinungsjahr: 2019
    Einband: Taschenbuch, ebook
    Seitenanzahl: 284

    Meine Wertung: 5 Federn

    Klappentext:

    Valerie steht kurz vor einem Burnout, als sie von ihrer Chefredakteurin auf Recherchereise geschickt wird. Das Thema: «Pilgern vor der eigenen Haustür – Selbstfindung pur?». Widerwillig macht sich die Journalistin auf den Heidschnuckenweg südlich von Hamburg – und hat bereits nach wenigen Tagen genug von Rückenschmerzen und geschundenen Füßen. In einer kleinen Pension am Rande des Naturschutzgebietes legt sie eine Pause ein. Die rüstige Besitzerin Annegret erkennt Valeries grundsätzliche Erschöpfung und bringt ihr mit Hilfe eines Bienenzüchters die Natur näher: Honig schleudern, Brot backen und Fliederbeersaft herstellen … Aber Valerie ahnt, es braucht noch mehr, um zu sich selbst zu finden – und zum kleinen, großen Glück.

    Rezension:

    Tja… manchmal findet man ein Buch und manchmal findet das Buch seinen Leser… Was soll ich sagen? Ich will der Autorin echt nicht zu nahe treten, aber ich hatte keine extrem großen Erwartungen an das Buch. Ein netter Roman für den Strand. Das war es, was ich erwartet habe. Was habe ich aber bekommen? So viel mehr! Dieser Roman ist unglaublich berührend, er regt zum Nachdenken an und er kam bei mir zu einer Zeit an, in der mich Valeries Geschichte noch viel mehr berührt. Ich kann ihre Lebenssituation so gut nachempfinden, weil sie (wenn ihre Geschichte auch anders ist, als meine eigene) mir die Augen für einige Dinge geöffnet hat. Der Kern der Sache ist derselbe. Dieses Buch hat mich definitiv gefunden. Es kam zu einer Zeit, zu der es mir mehr gegeben hat, als ich zu sagen vermag.

  • Rezensionen,  5 Sterne,  Gelesen 2015

    [Rezension] Mondscheinblues – Katrin Koppold

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    Titel: Mondscheinblues
    Reihe: Einzelband
    Autorin: Katrin Koppold
    Verlag: ohne
    Erscheinungsjahr: 2015
    Einband: Taschenbuch
    Seitenanzahl: 392

    Meine Wertung: 5 Federn

    Klappentext:

    Nina ist ehrgeizig und perfektionistisch, und sie hasst es, die Kontrolle zu verlieren. Tom lebt in den Tag hinein und vertreibt sich die Zeit mit ausschweifenden Partys und Alkohol. Als die pflichtbewusste Redakteurin und der ehemalige Rockstar für eine Reportage gemeinsam nach Cornwall fliegen, sind Spannungen vorprogrammiert: Weil Tom angeblich seinen Führerschein abgeben musste, ist Nina gezwungen, sich dem britischen Linksfahrgebot zu stellen, Hotelbesitzer freuen sich über das vermeintlich erste Flitterwochenpaar der Saison, und es ist äußerst ungünstig, sich auf die Navigations-App des Handys zu verlassen, wenn Cornwall ein einziges Funklock ist. Doch je länger die Reise dauert, desto mehr bemerken Nina und Tom, dass sie so verschieden nicht sind, wie sie anfangs geglaubt haben. Das sorgt für Herzklopfen – und Mondscheinblues, denn Tom hat etwas zu verbergen.

    Rezension:

    Mit Mondscheinblues hat Katrin Koppold mich wieder einmal so richtig überzeugen können. Die Geschichte ist so spannend, dass ich sie innerhalb weniger Stunden förmlich verschlungen habe. Sehr gut gefallen hat mir, dass die Geschichte in der Ich-Perspektive abwechselnd aus der Sicht von Nina und Tom erzählt wird. So war ich an beiden Figuren sehr nah dran und konnte mich sehr gut in ihre Gedanken- und Gefühlswelt hineinversetzen.

    Beide Protagonisten, sowohl Nina, als auch Tom haben mir am Anfang nicht besonders zugesagt. Nina wirkt sehr verklemmt, fast ein bischen hochnäsig und arrogant. Tom hingegen wirkt wie der totale Looser. Er nimmt Drogen, was etwas ist, was ich absolut gar nicht ab kann. Zu Beginn hatte ich also echt ein bisschen Angst, was das werden soll und ob mir die Geschichte gefallen wird. Relativ schnell zieht der tolle Schreibstil einen aber einfach in seinen Bann und man verdrängt so ein bisschen, dass man die Figuren nicht mag. Und dann… ganz vorsichtig und in genau den richtigen Portionen, enthüllt Katrin Koppold deren Geschichte und sie werden mit jeder Zeile sympathischer.

    Die Beschreibung der Landschaft und der Wege, die die beiden befahren war sehr bildhaft und so hatte ich wirklich ein kleines Kopfkino vor Augen. Ich könnte mir diesen Roman sehr gut verfilmt vorstellen. Allein die beiden alten Damen in der Pension, in der Tom und Nina übernachtet haben waren so süß, die würde ich gerne mal in echt sehen.

    Katrin Koppold hat mit Mondscheinblues einen Roman hingelegt, bei dem ich gelacht und geweint habe und der mich sehr berührt hat. Auch wenn es sich natürlich um einen Frauenroman und damit wohl eher seichte Literatur handelt (wie mancher sagen würde), ist die Botschaft dahinter doch eindeutig. Jeder von uns hat sein Päckchen zu tragen, und manchmal macht es Sinn, hinter die Fassade eines Menschen zu schauen, um ihm wirklich kennenzulernen.

    5 verdiente Federn und eine Leseempfehlung.