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[LitCampHH19] Der Sonntag…

LitCampHH19, AußenansichtIch gestehe, dass ich es am Sonntagmorgen ein bisschen bereut habe, mir nicht doch eine Übernachtungsmöglichkeit in Hamburg gesucht zu haben. Die Versuchung, sich nicht wieder ins Auto zu setzen, und sich auf den etwas über 1-stündigen Weg zu machen, war groß. Aber letzten Endes war der Samstag so schön und ich wollte die Anderen wiedersehen. Also machte ich mich um kurz vor Acht auf den Weg. Die Straßen waren leer, so dass ich super durch gekommen bin und fast direkt vor dem Gängeviertel gab es am Sonntag auch dutzende freie, kostenlose Parkplätze. Das war natürlich super.

Was ich sehr schön am LitCamp finde ist, dass die Atmosphäre so wertschätzend ist. Man kommt irgendwie schnell mit Menschen ins Gespräch und lernt so neue Leute kennen. Ich habe ein bisschen Probleme mir Namen zu merken, aber zum Glück taucht der eine oder andere dann in meinem Twitter oder Instagram Feed auf, so dass ich die Menschen zuordnen kann. Liebe Grüße an dieser Stelle an Kate Kate und Asta Müller.

Los ging es um 10 Uhr mit der Sessionplanung. Es wurden wieder sehr interessante Sessions vorgestellt. Einige waren geplant, andere kamen, da noch Slots frei waren, spontan hinzu. Ich entschied mich als erste Session für „Lösung für alle (5-Why-Methode) mit Kia Kahawa. Die Session war ziemlich spannend. Ganz kurz gesagt geht es darum, dass man jedes Problem in 5 Unterprobleme zerlegt und diese dann rückwärts anfängt zu lösen. Man merkte definitiv, dass Kia gut im delegieren ist. Ich glaube, das Wort delegieren kam in dieser Session am häufigsten vor 😉

Den allerwichtigsten Satz in dieser Session fand ich: „Erkennt NIEMALS jemandem etwas ab, worauf der stolz ist!“ Rot umrandet aufhängen und immer beachten.

Weiter ging es zu „Don´ts für Blogger“ mit Jess von den Schattenwegen. Die Session war gut, LitCampHH19, Störtebecker, Sessionraumallerdings hat sie nun nicht so viele neue Erkenntnisse gebracht. Letzten Endes sagt einem der gesunde Menschenverstand, wie man sich verhalten soll. Den Meisten zumindest… Ausnahmen bestätigen die Regel. Was ich außerdem wichtig finde: „Macht nicht aus jeder Meinungsverschiedenheit eine Privatfehde.“ Gerade im Internet halte ich mich inzwischen aus den meisten Diskussionen raus. Es artet meistens irgendwann aus und ohne Mimik und Gestik diskutieren ist eh schwierig.

Spannend fand ich die Diskussionen drum herum. Mari (Crow and Craken) sagte, dass es ab und an wichtig ist, sich in Kämpfe einzumischen, vor allem, wenn Freunde angegriffen werden, um denjenigen erstmal aus der Situation heraus zu nehmen. Wie sagte sie so schön? „Es tut gut, wenn deine Gang sich in solch einem Moment vor dich stellt.“ Damit hat sie natürlich auch Recht. Ich denke, und so meinte Mari es auch, dass man abwägen muss, in welchen Kampf man sich stürzt und in welchen nicht. Meinungsverschiedenheiten, vor allem zu Büchern, sind eine Fehde gar nicht wert. Geschmäcker sind verschieden.

Letzten Endes wurden eher Selbstverständlichkeiten angesprochen, die man im Zusammenspiel mit anderen Menschen immer beachten sollte. Ansonsten führt jeder seinen Blog so, wie er oder sie es möchte.

Nach der Mittagspause, ging es weiter mit „No Bullshit Plotting – Die Kunst, die richtigen Fragen zu stellen„. Ein Thema, das mich als Bloggerin nicht so ganz betrifft, aber mich interessierte. Hier sind Mona und ich aber recht schnell wieder gegangen. Mona und ich haben uns dann in den Essraum zurück gezogen und ein bisschen geplaudert. Wir hatten beide irgendwie in diesem Moment ein kleines Formtief. Diese Auszeit hat uns aber beiden seht gut getan. Danach ging es gestärkt in die nächste Session.

Um 15 Uhr ging es weiter mit einer Session zum Thema „Gesichtsblindheit“ mit Jonna. Diese Session war super interessant. Man kann sich das als jemand, der nicht davon betroffen ist, tatsächlich nur schwer vorstellen, dass man Menschen, die man eigentlich kennt am Gesicht nicht wiedererkennt. Jonna berichtete, welche Strategien sie entwickelt hat, um Menschen doch wieder zu erkennen und, dass eine Typveränderung ihr absoluter Alptraum ist, weil dann alle Merkmale, die für sie zum Wiedererkennen wichtig sind, plötzlich nicht mehr da sind.

LitCampHH19, Hieroglyphen, Roxane BickerAls letzte Session hatte ich mich für „Hieroglyphen schreiben“ mit Roxane Bicker (Autorin und Ägyptologin) entschieden. Das hat richtig viel Spaß gemacht. Wir haben unseren Namen in Hieroglyphen geschrieben. Da man nur die Laute schreibt wird man Name plötzlich deutlich kürzer. Mir hat die Session gefallen, weil wir einerseits aktiv was machen konnten und andererseits aber auch Input zum Thema Hieroglyphen bekommen haben. Man merkte, dass Roxane weiß, wovon sie spricht und sie brachte das total verständlich und interessant rüber.

Witzig war, dass mich meine Sitznachbarin ansprach, weil sie gesehen hatte, dass ich auch aus Dithmarschen komme. Als ich sie frage, woher sie kommt, stellte sich heraus, dass sie aus dem gleichen 1000-Seelen-Ort kommt, wo ich lebe. Die Welt ist manchmal klein! Schön, dich kennengelernt zu haben, Kveldriða.

LitCampHH19, Hieroglyphen

Danach ging es dann leider auch schon zur Abschlussrunde. Unglaublich, wie schnell die Zeit vergangen ist. Meine Lieblingssessions an diesem Wochenende waren definitiv „Bloggerrelations als Selfpublisher“ mit Michael Leuchtenberger und „Hieroglyphen schreiben“ mit Roxanne Bicker, weil ich aus diesen beiden Sessions für mich das Meiste mitnehmen konnte. Danke dafür!

Im Anschluss ging es mit Mel und Mona noch ins Burgerlich zum essen, was das Ganze für mich zu einem runden Abschluss gebracht hat. Mona musste leider, da sie ihren Zug bekommen musste, recht schnell weg. Mit Mel habe ich noch eine ganze Zeit zusammen gesessen und mich sehr gut unterhalten. Das war richtig gemütlich und schön.

Ganz herzlichen Dank an Mari und ihr Team für dieses mega gut organisierte LitCamp! Danke für die super gute Rundumversorgung mit leckerem syrischen Essen, Getränken und immer einem offenen Ohr. Lieben Dank an Mari, dass du so ein herzlicher Mensch bist, bei dem man das Gefühl hat, dass du jeden annimmst, wie er ist. Ein großes Danke an meine kleine Bubble, mit der ich die zwei Tage so entspannt verbringen durfte, ihr seid großartig!  Und danke an die neuen Menschen, die ich kennenlernen durfte.

LitCampHH20 -> ich wäre dabei! 😉

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6 Comments
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Edda
3. September 2019 22:21

Hy Yvonne das ist mal wieder ein Beitrag, wie ich ihn von dir so liebe. Man kommt sich vor, als sei man selbst dabei gewesen. Und wie es scheint hast du auch richtig Freude an diesem Wochenende gehabt. Super und freut auch uns. Mögest du wieder in ruhiges Fahrwasser treiben. Liebe Grüße E+M

8. September 2019 9:42

Hallo Yvonne,
Astrid war auf der Premiere des Litcamps in Hamburg und gar nicht begeistert. Doch es scheint sich ordentlich gemausert zu haben. Was du schreibst hört sich sich gut und abwechslungsreich an.
Wenn es passt werde ich nächstes Jahr vielleicht Astrid besuchen und mit ihr zusammen dorthin gehen.
Mal sehen.
Ich besuche regelmäßig eine ähnliche Veranstaltung hier in Bonn, muss aber sagen dass mir der eine Tag dort auch reicht.
Viele Grüße
Silvia

Chrissi
29. September 2019 12:17

Hallo Yvonne,

bin im September irgendwie zu nix gekommen, aber wollte jetzt doch noch mal einen kurzen Kommentar dalassen um dir zu sagen, wie toll ich es fand, dass wir uns auf dem LitCamp gesehen haben 🙂 Hoffentlich sehen wir uns nächstes Jahr wieder!
Die Session zur Gesichtsblindheit hätte mich sehr interessiert, da war ich nur leider schon auf dem Heimweg.

Liebe Grüße
Chrissi