Gelesen 2025

[Rezension] Arena ´89 (1): Blut für die Quote – Stephan Steinthal

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Titel: Blut für die Quote
Reihe: Arena ´89; Band 1
Autorin: Stephan Steinthal
Verlag: Selfpublishing
Erscheinungsjahr: 2025
Einband: Taschenbuch
Seitenanzahl: 336
Meine Wertung: 5 Sterne

Klappentext:

In der Welt von ARENA ’89 wird Schmerz zur besten Sendezeit verkauft. Die Arena ist kein Wettbewerb – sie ist ein System. Ein Ort, an dem Performer nicht für Ruhm kämpfen, sondern fürs Überleben. Für Relevanz. Für eine Quote.

Reva, eine junge Frau aus den Slums von Sektor VII, verkauft sich an das System, um ihre Familie zu retten. Als sie zum ersten Mal in den Sand greift und das alte Zeichen Raidho zeichnet, beginnt etwas, das sie nicht kontrollieren kann: ein Aufbruch. Ein Symbol. Eine Bewegung.

Über Feel-Links spürt das Publikum jeden ihrer Kämpfe. Jeder Schlag. Jede Angst. Jede Träne. Reva wird zur Projektionsfläche – und zur Gefahr. Denn sie folgt keinem Plan. Sie spielt keine Rolle. Und genau das macht sie unberechenbar.

Zwischen manipulativen Häusern, brutalen Quotenregeln und einem System, das alles inszeniert, wacht der Kaiser – das undurchsichtige Machtzentrum hinter der Arena. Reva muss entscheiden, wer sie sein will: Werkzeug oder Fehler. Produkt oder Mensch. Heldin – oder nichts davon.

ARENA ’89 erzählt von Gewalt und Kontrolle – aber auch von Mut, Menschlichkeit und dem Wunsch, frei zu sein, in einer Welt, die keinen Ausgang kennt.

Rezension:

Mich hat diese Geschichte von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen. Ich bin schon jetzt sehr gespannt auf den zweiten Band und wie es mit Reva weiter geht.

Reva empfand ich als sehr starke Figur. Sie lebt zusammen mit ihrer schwerkranken Mutter, Nalia und ihrem Bruder Kael in einer kleinen Wohnung und kämpft täglich darum, genug Geld zusammenzubekommen, um die für das Überleben ihrer Mutter wichtigen Medikamente kaufen zu können. Als ihr vom Haus Varus der Deal angeboten wird, für das Haus in der Arena zu kämpfen, zögert sie zunächst, ist letzten Endes aber Opfer der Umstände. Wenn die ihre Mutter weiterhin versorgen will, bleibt ihr gar nichts anderes übrig, als das böse Spiel mitzuspielen. Sie kämpft für ihre Familie, aber sie bewahrt sich ihre Menschlichkeit, auch wenn das Haus Varus und ganz besonders deren Oberhaupt Cassian ihr alles nehmen. Reva macht über den ersten Band eine schöne Entwicklung durch. Sie findet ihre Stärke, aber sie weiß auch, wo ihre Grenzen sind.

Mit zwei Nebencharakteren, Marcel und Vex bekommt sie wundervolle Meschen an ihre Seite gestellt, denen es ebenso gelungen ist, sich ihre Menschlichkeit in dem grausamen System zu bewahren.

Insgesamt hat Stephan Steinthal es gut geschafft, mir sein System der Arena und auch der Feel-Links vor Augen zu führen, so dass ich gut folgen konnte. Die Feel-Links sind auf jeden Fall eine sehr spannende Erfindung des Autors. Feel-Links verbinden das Publikum und die Performer quasi direkt. Die Zuschauer spüren live, was die Kämpfenden fühlen: Angst, Schmerz, Triumph. Irgendwie gruselig.

Noch nicht ganz klar ist mir, wie es zu dieser Welt gekommen ist. Ich denke, dass man es nicht zwingend wissen muss, aber trotzdem würde ich mich über ein paar Hintergrundinfos in den nächsten Bänden freuen. Wir werden auf jeden Fall mehr über den Kaiser und sicher auch mehr über die Rebellen erfahren, da bin ich mir sicher.

Stephan Steinthal hat eine Welt erschaffen, in der Menschen nichts anderes sind, als Objekte. Es geht um Macht, es geht um Quote, es geht nicht um die Menschen an sich. Die Story ist brutal, aber ich fand sie nicht übertrieben brutal. Der Autor schafft es, den schmalen Grad zu wandeln, der das an Brutalität zeigt, was nötig ist, um die Geschichte zu erzählen, aber nicht mehr. Das fand ich wirklich beeindruckend, denn allzu leicht hätte es passieren können, dass die Geschichte in nicht notwendige Brutalität abrutscht. Schwer zu erklären, was ich meine, aber ich kann euch nur raten, die Geschichte einfach zu lesen. Du solltest aber nicht allzu zart besaitet sein, dann greif lieber nicht zu diesem Buch. Es verlangt dem Leser sehr viel ab.

Spannend fand ich auch, dass Reva in ihrem ersten größeren Kampf eine alte Rune – Raidho – in den Sand zeichnet. Sie hat das Zeichen vor langer Zeit als Kette geschenkt bekommen und es steht für Bewegung und Wandel. Schnell wird Raidho zum Symbol für
den Widerstand, für eine Hoffnung, für alles, was Reva nie sein wollte. Schauen wir, wie sie in den weiteren Bänden damit umgeht, was sie da losgetreten hat ,und nun nicht wieder einfangen kann.

Ich vergebe 5 Sterne und eine Leseempfehlung und bin gespannt auf Band 2.

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