Rezensionen,  5 Sterne,  Gelesen 2016

[Rezension] Tripods – Die dreibeinigen Herrscher – John Christopher

Tripods - Die dreibeinigen Herrscher

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Titel: Tripods – Die dreibeinigen Herrscher
Reihe:
Gesamtausgabe – 3 Bände – auf 1.444 Exemplare limitierte Ausgabe
Autor:
John Christopher
Verlag: Cross Cult
Erscheinungsjahr: 2016
Einband: Hardcover mit Schutzumschlag
Seitenanzahl: 800

Meine Wertung: 5 Federn

Klappentext:

Die Welt wird von den Tripods kontrolliert, riesigen, metallischen Maschinen, die wie aus dem Nichts auf der Erde auftauchten und die Bevölkerung unterwarfen. Die meisten Menschen sind ihren Herrschern inzwischen treu ergeben. Doch Will ist nicht wie die anderen: Er wehrt sich gegen die geheimnisvollen Invasoren und schließt sich einer geheimen Gruppe von Widerständlern an. Gemeinsam mit den letzten freien Menschen setzt er alles daran, die Herrschaft der Tripods zu beenden … In Buch und Film begeistert die Kultserie von John Christopher bis heute Fans auf der ganzen Welt. Dieser Band vereint erstmals alle vier Originalromane, einschließlich des kaum bekannten Prequels über die Vorgeschichte der Invasion.

Rezension:

Das Buch habe ich mir 2016 in Leipzig auf der Buchmesse gekauft. Ich bin eher zufällig über dieses Buch gestolpert, aber, als ich etwas von illustrierte und limitierte Ausgabe las, da konnte ich nicht widerstehen. Die BBC-Serie habe ich vor rund 20 Jahren im TV gesehen. Dann dauerte es allerdings eine ganze Zeit, bis ich das Buch wirklich zur Hand nahm. Hätte ich mal nicht so lange gewartet, dann wäre ich schon viel früher mit einer spannenden Geschichte belohnt worden.

Die Geschichte um die Tripods wird aus Sicht von Will, einem zu Beginn der Geschichte 13jährigen Jungen aus England erzählt. Will steht kurz vor seiner Weihe, einer von den Tripods durchgeführte Gehirnwäsche. Die Geweihten vertrauen den Dreibeinern bedingungslos, beten sie sogar in gewisser Weise an. Durch einen glücklichen Umstand, trifft Will noch vor seiner Weihe auf einen Erwachsenen, der sich der Weihe entzogen hat. Er berichtet Will von den Widerstandskämpfern im fernen Tirol. Also macht Will sich auf, um sich den Widerstandskämpfern anzuschließen. Ihm zur Seite stehen zunächst Henry, sein Cousin und Bohnenstange, ein Franzose. Später stößt Fritz, ein Deutscher, zu der Gruppe hinzu. Will ist nicht gerade das, was man sich für den Retter der Menschheit wünscht. Er ist aufbrausend, ungeduldig, überlegt nicht immer, bevor er handelt. Aber, er ist auch mutig und bereit, in den Kampf zu ziehen.

Bohnenstange ist das Gehirn der Gruppe. Ein Freidenker mit Ideen. Ihn faszinieren die Erfindungen der Vorfahren, die fast alle nicht mehr zu gebrauchen sind (Elektrizität, Heißluftballone, Flugzeuge, Armbanduhren – alles wurde vernichtet). Aber Bohnenstange hat die Vision, diese Dinge wieder zum Leben zu erwecken und setzt sich mit scharfem Verstand dafür ein.

Henry ist der ausgleichende Part. Er macht die stärkste Entwicklung durch. Zu Beginn ist Henry ein dummer Junge, der sich gerne in Kämpfe, vor allem mit Will, verwickeln lässt. Im Laufe des Abenteuers beweist er, dass viel mehr in ihm steckt. Er erkennt, worum es im Leben wirklich geht und versucht, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.

Die Geschichte nimmt sehr schnell Fahrt auf und ist so spannend erzählt, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Zunächst gilt es für Will, Henry und Bohnenstange die gefahrvolle Reise zu den Weißen Bergen und zu den Widerstandskämpfern zu überstehen. Schon auf dieser Reise gilt es, das eine oder andere Abenteuer zu bestehen. Richtig spannend wird es dann, als Fritz und Will sich in die Stadt der Dreibeiner einschleusen lassen, um den Tripoden als Sklaven zu dienen und das System von innen heraus zu erkunden. John Christopher schafft es, eine bedrückende Atmosphäre zu schaffen, die dem Leser das Elend der Sklaven klar vor Augen führt. Sehr bedrückend ist, dass die Menschen, die durch die Weihe diese Mühen und die Härte der Meister klaglos hinnehmen, ja, sogar dankbar dafür sind, dass sie den Meistern unter schlimmsten Bedingungen dienen dürfen.

Ein bisschen schade ist es, dass Will keine wirkliche Entwicklung durchzumachen scheint. Trotz allem, was er in der Stadt der Tripods erlebt, entwickelt er sich nicht weiter. Er bleibt der ungestüme Junge,  der sich nicht anpassen kann und will und der er auch bereits zu Beginn des Buches ist.

Die Zeichnungen fügen sich sehr schön in die Geschichte ein. Ich muss gestehen, dass ich die TV-Serie nur sehr schwach in Erinnerung habe und ab und an die Bilder im Buch von meinen Erinnerungen abwichen. Das legte sich aber sehr schnell, denn die Bilder unterstützen die Geschichte genau im richtigen Maß. Mir hat diese Mischung sehr gefallen.

Alles in allem ist „Tripods – Die dreibeinigen Herrscher“ eine zeitlose Geschichte, die man immer wieder lesen kann und die sicher auch noch in vielen Jahren gelesen wird. Von mir gibt es 5 Federn und eine Leseempfehlung.

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8 Comments
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Ela
3. Januar 2017 14:03

Eine interessante Rezension!
Ich kenne weder Buch noch Serie, was allerdings daran liegen mag, dass ich solche Handlungen eher meide.
Trotzdem weckt deine Rezension mein Interesse. 🙂
Falls ich also doch mal Lust auf dieses Genre hab, hab ich dieses Buch im Hinterkopf.
Liebe Grüße
Ela

6. Januar 2017 13:50

Da Will erst 13 ist, scheint es sich hier um ein Jugendbuch zu handeln. Ist denn die Geschichte eher jugendtauglich, oder auch für Erwachsene interessant?
Ich hab bisher weder vom Buch noch von der BBC-SErie etwas gehört. Ich muss sagen, die Thematik klingt interessant.

LG Gabi

Mikka Liest
13. Januar 2017 15:30

Huhu!

Ist das nicht sogar mehr als 30 Jahre her, dass die Serie im Fernsehen lief? (Ich bin Jahrgang 1976 und glaube, ich war noch in der Grundschule!) An viel kann ich mich auch nicht mehr erinnern, nur, dass ich die Serie ganz toll fand, und eigentlich möchte ich die Bücher deswegen auch noch lesen.

LG,
Mikka

6. Juni 2017 15:53

Hallo Yvonne,

ich bin schon länger an diesem Buch interessiert, im Besonderen eben weil es illustriert ist. Vielen Dank für deine ausführliche Rezension, ich sollte jetzt mal so langsam daran denken, es mir mal genauer anzuschauen 🙂 Die alte deutsche Originalausgabe in einem Band habe ich im Regal stehen – leider noch ungelesen.

Liebe Grüße,
Sandra